Der Grenzwert für die Glyphosatbelastung soll um den Faktor 100 erhöht werden. Das hat am Mittwochabend die SRF-Rundschau vermeldet. Auch bei weiteren 24 Pestiziden sollen laut Rundschau die Grenzwerte für die Umweltbelastung erhöht werden. Die Journalisten stützen sich dabei auf verwaltungsinterne Papiere – eine Evaluation und einen Verordnungsentwurf – aus dem Amt für Umwelt, Energie und Verkehr.

Von «strohdumm» bis «richtig» 

Wie der Beitrag zeigt, ist die Diskussion um neue Grenzwerte politisch umstritten. SP-Nationalrat Beat Jans (BS) sagt etwa, dass er das Vorgehen des Bundesrats «strohdumm» finde. Auch GLP-Nationalrätin Tiana Moser (ZH) versteht nicht, warum der Bundesrat jetzt die Erhöhung der Grenzwerte ins Auge fasst. «Die Grenzwerte müssen runter, nicht hoch», sagt sie.
Wie Nationalrat Christian Wasserfallen (FDP/BE) aber betont, würden die neuen Grenzwerte auf wissenschaftlichen Fakten beruhen. SVP-Nationalrat Werner Salzmann(BE) sagt, dass wenn das Bundesamt für Umwelt eine Grenzwerterhöhung für möglich hält, ohne die Umwelt zu schädigen, «dann glaube ich daran, dass das möglich ist.» Es sei gut, wenn der Landwirtschaft Hilfsstoffe zur Verfügung gestellt werden, die Qualität und Menge der Produktion sichern können.

Debatte könnte Abstimmung beeinflussen

Politisch kommt die Diskussion um die höheren Grenzwerte ungelegen, stehen doch die Trinkwasser- und die Pestizidinitiative zur Debatte. Entsprechend skeptisch äussert sich der Präsident des Schweizer Bauernverbandes, Markus Ritter, im Rundschau-Beitrag. «Wir wollen, dass unsere Gewässer sauber bleiben, und dass die Landwirtschaft mit den Pflanzenschutzmitteln sehr sorgfältig umgeht.» Seiner Meinung nach müssten alle Akteure einen Beitrag zu sauberem Wasser leisten.


Das betroffene Amt lehnte eine Auskunft ab, zu laufenden Verfahren könne man sich nicht äussern.

hja