Der Fachgruppenleiter im Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Dr. Roland Solecki, bescheinigte Glyphosat eine relativ geringe Toxizität. Bei sachgerechtem Einsatz von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln gebe es keine schädigenden Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier, betonte Solecki.

Landwirte kennen sich im Umgang aus

Der Vizepräsident des Julius Kühn-Instituts (JKI), Dr. Gerhard Gründermann, verwies auf die hohe Sachkunde der Landwirte in Fragen der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln. Verschwenderischer Umgang mit Glyphosat lohne sich nicht.

Für die Präsidentin des Umweltbundesamts (UBA), Maria Krautzberger, ist Glyphosat „im Vergleich zu den zur Verfügung stehenden Mitteln akzeptabel“. Problematisch seien allerdings die indirekten Effekte des Wirkstoffes auf die Biodiversität. Vor diesem Hintergrund sprach sich die UBA-Präsidentin für ein verpflichtendes Risikomanagement im Ackerbau aus.

Probleme bei Haus und Garten

Der zuständige Abteilungsleiter im Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Dr. Hans-Gerd Nolting, sieht derzeit lediglich im Haus- und Kleingartenbereich Probleme.

Die Anwendung auf versiegelten Flächen werde im Zulassungsverfahren für entsprechende Mittel nicht mehr genehmigt. Die Genehmigungen für bestehende Mittel lasse man auslaufen. Nolting bezeichnete den Glyphosat-Verbrauch in Deutschland mit jährlich rund 5'900 t in der Landwirtschaft und etwa 40 t im Haus- und Kleingartenbereich als stabil.

«Kein Grund zur Panikmache»

Der agrarpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Franz-Josef Holzenkamp, und der zuständige Berichterstatter, Hermann Färber begrüßten die Aussagen der Experten als wichtigen Beitrag zur Versachlichung der Glyphosat-Diskussion. „Zur Beunruhigung oder gar Panikmache besteht nach heutigem Kenntnisstand kein Anlass", stellten die CDU-Politiker fest.

AgE