"Ihr dürft stolz sein "Bauernkinder" zu sein und auf einem landwirtschaftlichen Betrieb gross zu werden", schreibt die gelernte Erzieherin, Agrarpädagogin und Mutter Marina Wilken vom Milchviehbetrieb Wilken in Lastrup (Deutschland). 

Erzählen, wie sich ein Kalb anfühlt

Marina Wilken macht ihren Kindern Mut, sie sollen sich nicht ärgern. Sie sollen andere Kinder auf den Hof einladen, so könnten diese am Leben dort teilhaben. Den anderen Kindern könnten sie erzählen "wie es ist, mit Oma und Opa in Haus zu wohnen, wie Kälber sich anfühlen, wie lecker die Milch aus dem Tank schmeckt." 

 

Interview mit Tanja Pfannmüller von Hofkonflikt

Welche Formen von Mobbing bei Bauernkindern kennen Sie? 

Ich kenne Bauernkinder, welche es in der Schule schwer haben. Etwa werden sie ausgelacht, da sie nach Stall riechen und andere Kinder wollen nicht neben ihnen im Bus sitzen. 

Ist das Mobbing anders als bei Kinder die nicht auf  dem Bauernhof aufwachsen?

Das Umfeld der Bauernkinder ist natürlich anders, also werden sie auch mit anderen Dingen, wie etwa der Stallgeruch gehänselt. In einigen Fällen müsse sie auch auf dem Hof mithelfen und haben dann weniger Zeit um andere Kinder zu treffen und Freunde zu finden.

 

Was können die Kinder und Eltern tun?

Es ist wichtig, dass die Betroffenen offen sind. Zum Beispiel könnten die Kinder andere Kinder auf den Hof einladen, und zeigen: bei uns ist es cool!

Tanja Pfannmüller ist Coach und Mediatorin für Frauen und Männer aus der Landwirtschaft und Mitglied vom Netzwerk "Hofkonflikt“.

Bauernhof zum Anfassen

Die Familie Wilken hat rund 120 Milchkühe und der Betrieb fasst 105 Hektaren. Sie beschreiben sich auf ihrer Webseite als Bauernhof zum Anfassen. Der Hof bietet Führungen für Schulen, Erlebnistage und Kindergeburtstage an.