"Seit Beginn des Projekts im April konnte das Team rund um den Wissenschaftler Paul Zabel 183 Kilogramm Frischgemüse ernten", sagte Daniel Schubert vom DLR am Donnerstag in Bremen. Ab sofort können Internetnutzer das Pflanzenwachstum im Antarktis-Projekt Eden-ISS nach seinen Angaben zudem auch live beobachten.

Neben dem Anbau von Gemüse wie Salat, Gurken und Radieschen ist nun auch die Züchtung von Obst angedacht. "In Zukunft können wir uns vorstellen, Trauben und Säulenäpfel anzubauen - sie sind allerdings viel komplexer aufgebaut als Salat", sagte Schubert. Erste Versuche mit Obst gab es bereits mit Erdbeeren, jedoch ohne Erfolg. "Die Erdbeerpflanzen wachsen zwar, doch es ist schwierig, Früchte zu bekommen", sagte Schubert.

Schnittlauch wächst hervorragend

In einer Video-Liveschaltung in das Gewächshaus in der Antarktis sagte Erik Zabel, dass auch der Anbau von Paprika problematisch sei. "Wir wissen nicht, woran es liegt - in einem ersten Test in Bremen hatte das noch funktioniert." Zwar wachsen an den Pflanzen seit kurzem einige grüne Paprikafrüchte, allerdings sei die Ausbeute deutlich geringer als erwartet. Schnittlauch hingegen wachse so gut, dass er jede Woche geerntet werden könne, so Zabel.

Das Eden-ISS-Gewächshaus ist eine von der Aussenwelt unabhängige Anlage in der Antarktis, in der Obst und Gemüse bei künstlichem Speziallicht ohne Erde steril angebaut werden. Wasser und Nährstoffe bewegen sich in einem geschlossenen Kreislauf.

Das Hightechmodul des DLR ist ein Pilotprojekt zur Erforschung des Nutzpflanzenanbaus unter extremen Bedingungen. Die Entwickler denken dabei vor allem an künftige bemannte Weltraummissionen zum Mars.

sda