-- NO IMAGE --p>Der Sohn eines Käsers hat sein Hobby zum Beruf gemacht und reist in der Schweiz umher, um die Schafe ihres Winterkleides zu entledigen. Ein Exotenberuf, der sich lohnt.-- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --p>Gelernt hat er erst Landwirt, dann Schlosser. Dass er nicht zwei linke Hände hat, war folglich klar. Und doch waren die Anfänge des Schafscherens gar nicht so einfach. Als Zuhause auf dem Betrieb der Scherer aufgrund fortgeschrittenen Alters nicht mehr kam, nahm Remo das Schurgerät kurzerhand selbst in die Hand. "Beim Scherer sah es immer so einfach aus, darum ging ich ganz blauäugig an die Arbeit und dachte, das kann ja nicht so schwierig sein", erzählt Remo lachend. Bald musste er jedoch feststellen, dass der mühelose Ausdruck das Ergebnis unzähliger geschorener Schafe ist.-- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --h3>Horizonte erweitern-- NO IMAGE --/h3>

-- NO IMAGE --p>Aufgewachsen in Ursenbach im bernischen Oberaargau, hätte der junge Mann als Kind nie gedacht, dass er einmal ins weitere Ausland reisen wird. Aber um die Fertigkeiten eines Schärers zu erlernen, trat er nach der Rekrutenschule vor sieben Jahren zusammen mit einem Freund die Reise nach Neuseeland an. Während andere das dreimonatige Touristenvisum zum Reisen nutzen, dachte Remo an anderes als an Ferien: er besuchte einen Schafschurkurs. Bisher war er viermal in Neuseeland, um eine Saison lang seine Technik zu verfeinern.-- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --p>-- NO IMAGE --img src="/media/112989796/csm_2_64237c7deb.jpg?width=754&height=504&mode=max" alt="" data-udi="umb://media/478f541cf238477d9c7b564fd01da9b1" />-- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --p>-- NO IMAGE --em>Zuerst wird das Schaf auf den Rücken gedreht. Etwa 65 Kilogramm muss der Scherer dabei in Position bringen. Der Bauch kommt beim Scheren zuerst dran. (Bild lid/mg)-- NO IMAGE --/em>-- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --h3>Schur an Ostern und Weihnachten-- NO IMAGE --/h3>

-- NO IMAGE --p>Wieder zuhause hat er am Anfang die eigenen Schafe geschoren. Mit seinem Vater hält er 86 Spiegelschafe, die er zum Züchten einsetzt. Feldmann schwärmt vom Pro Specie Rara - Landschaf mit dem weissen Fell und den dunklen Flecken an Ohren, an der Nase und um die Augen, das gute Muttereigenschaften hat. Trotzdem ist die Zucht für die Feldmanns nur ein Hobby, eine Liebhaberei. Sechs Monate pro Jahr arbeitet Remo auf einem Landwirtschaftsbetrieb. In der restlichen Zeit schert er Schafe. Da Schweizer Schafe meist im Stall überwintern, werden sie zweimal pro Jahr geschert. Einmal vor und einmal nach dem Winter. "Wenn die Schafhalter die ersten warmen Sonnenstrahlen spüren, wollen sie ihre Schafe geschert haben", so der Schärer schmunzelnd. März bis Mai und Ende September bis zu Weihnachten ist er deshalb mit seinem Schafschur-Stand in der Deutschschweiz und im Wallis unterwegs. Das passt auch deshalb, weil viele Schafe den Sommer auf einer Alp verbringen.-- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --p>-- NO IMAGE --img src="/media/112989797/6.jpg?width=759&height=505&mode=max" alt="" data-udi="umb://media/ae9c6b452fec4c53b2c1dc7caaa83374" />-- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --p>-- NO IMAGE --em>Die ledernen Schuhe hat der Scherer aus Neuseeland mitgebracht. Sie sollen das Schaf vor Verletzungen schützen, falls er das Tier mit den Beinen fixieren muss. (Bild lid/mg)-- NO IMAGE --/em>-- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --h3>Gut eingerichtet-- NO IMAGE --/h3>

-- NO IMAGE --p>Den Stand, der den Arbeitsfluss erleichtern soll, hat er eigens gebaut. "In Neuseeland habe ich gelernt, dass der Schärer die Schafe selber näher holt und sie auf den Rücken kehrt, bevor er zu schären beginnen kann. Diesen Vorgang wollte ich mir erleichtern, denn oft sind die Landwirte nicht dabei um mir die Tiere zu reichen", so Feldmann. Überhaupt ist der junge Schärer gut eingerichtet: er trägt speziell angefertigte Lederschuhe, um die Tiere nicht zu verletzen, wenn er aus Versehen auf ihre Gliedmassen steht beim Schären. "Ich wende spezielle Griffe an, die die Haut des Schafes strafft. So kann ich vermeiden, dass ich das Tier verletze und es geht mir einfacher zum Scheren. In der Schweiz sind die meisten Schafe Fleischrassen. Sie sind weniger faltig als die Wollrassen, das macht die Arbeit einfacher." Rückenprobleme kennt der 28-jährige (noch) nicht. "Solange es am Arbeitsort warm ist und es mir nicht an den Rücken zieht, spüre ich nichts", meint Feldmann dazu.-- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --h3>Viele Anfragen-- NO IMAGE --/h3>

-- NO IMAGE --p>Es gibt in der Schweiz bloss rund 20 Schafscherer, genaue Zahlen sind jedoch unbekannt, aus Mangel an einem Netzwerk oder einer Vereinigung. Zur Arbeit kommt man durch Mund zu Mund Propaganda. Das Business ist hart, und trotzdem hat Feldmann genug Anfragen. Wenn die Saison voll im Gang ist, ist er dankbar für die Mithilfe seiner Freundin Zuhause: "Die Tage sind lang und anstrengend. Da ist es wertvoll, nach Hause zu kommen und es ist schon gekocht und die Wäsche für den nächsten Tag gewaschen", so der junge Emmentaler. Besonders viele Anfragen kommen aus der Zentralschweiz und dem Berner Oberland. Feldmann versucht, seine Aufträge zu bündeln und Touren zu machen. 130 bis 200 Schafe schafft der Scherer pro Tag. Bei grossen Herden mit 1000 Stück ist er deshalb froh um Mithilfe seiner französischen oder italienischen Assistenten. Zu dritt oder zu viert schaffen sie die Herde in 2 Tagen. Im Schnitt benötigt Feldmann etwa drei Minuten pro Schaf. In Neuseeland liegt sein Rekord bei 324 Schafen in 8 Stunden. Bezahlt wird er pro geschorenes Schaf, der Preis ist variabel. In der Schweiz verdient er jedoch rund fünf Mal so viel wie in Neuseeland.-- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --p>-- NO IMAGE --a href="https://www.lid.ch/fileadmin/_processed_/csm_9_f8cc18eed5.jpg" data-rel="lightcase:pk54094:slideshow">-- NO IMAGE --img src="https://www.lid.ch/fileadmin/_processed_/csm_9_b6c0950adb.jpg" alt="" />-- NO IMAGE --/a> -- NO IMAGE --em>Mithilfe seines Assistenten Gilles aus Frankreich scheren die beiden bis zu vierhundert Schafe am Tag. (Bild lid/mg)-- NO IMAGE --/em>-- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --h3>Rosige Zukunft-- NO IMAGE --/h3>

-- NO IMAGE --p>An seiner Beschäftigung mag er besonders, dass er autonom ist und selbstständig Aufträge annehmen kann, wann er will. Obwohl viele Hobby-Schafhalter im Pensionsalter sind, glaubt Remo Feldmann daran, dass sein Job Zukunft hat: "Die Schafhaltung in der Schweiz ist dabei, sich zu professionalisieren. Ich glaube daran, dass mein Job Perspektiven hat." Und falls er damit falsch liegen sollte, hat er ja immer noch seine zwei anderen Berufe, die er ausüben kann. Oder vielleicht kommt ihm die nächste Idee, die er mit viel Herzblut verfolgt.-- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --p>-- NO IMAGE --a href="https://www.lid.ch/fileadmin/_processed_/csm_8_a85fc79474.jpg" data-rel="lightcase:pk54095:slideshow">-- NO IMAGE --img src="https://www.lid.ch/fileadmin/_processed_/csm_8_3b545040f1.jpg" alt="" />-- NO IMAGE --/a>-- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --p>-- NO IMAGE --em>Schafe sind eine grosse Leidenschaft des jungen Scherers: Nebst der Arbeit mit den wolligen Tieren züchtet er zusammen mit seinem Vater Spiegelschafe. Für das Foto posiert er mit einem Saaser Mutten-Lamm. (Bild lid/mg)-- NO IMAGE --/em>-- NO IMAGE --/p>