In einem Garten sollte immer etwas in Blüte sein: Der Blütenreigen beginnt im Winter und Vorfrühling, findet im Frühling einen Höhepunkt und setzt sich fort, bis der Winter wieder vor der Türe steht. Mit Zwiebelpflanzen kommt man diesem Ziel ein gutes Stück näher.

Zwiebelpflanzen gehören zu den Geophyten, jenen mehrjährigen Pflanzen, die mithilfe von unterirdischen Organen überdauern. Ungünstige Zeiten können sie bequem unter der Erde verbringen, um wieder aufzuerstehen, wenn sich die Zeiten ändern. Beispiele für Zwiebelpflanzen sind Tulpen und Narzissen. Geophyten mit Knollen sind Dahlien oder das unbeliebte Scharbockskraut oder Rhizome wie Maiglöckchen, Buschwindröschen, Iris, Canna, um nur einige zu nennen. 

Gewiefte Frühblüher

Unsere Wälder lassen im Frühling viel Licht auf den Boden, wenn sie noch kein Laub tragen. Dies machen sich gewiefte Pflanzen zunutze, die Frühblüher. Sie stehen früh auf im Jahr, blühen und ziehen sich in der für sie ungünstigen, weil schattig, Sommersaison zurück und überdauern unter der Erde. Sie sind bestens geeignet im Bereich von Gehölzen. Holen wir sie doch in den Garten: Buschwindröschen (weiss und gelb), Schneeglöckchen, Märzenbecher, Lerchensporn, Winterlinge, Krokus, Blausternchen, allenfalls auch Bärlauch.

Zu den ersten Blühern gehören Schneeglöckchen, Winterlinge, Krokus. Es folgen Zwiebel-Iris (Iris reticulata). Die Tulpen decken eine längere Blütezeit ab, von den ersten früh blühenden bis zu den ganz späten, wie den lilienblütigen Tulpen. Auch bei den Narzissen und Osterglocken kann man auswählen zwischen den ganz frühen bis zu den späten Dichternarzissen. Mischungen davon sehen wiesenartig aus und es blüht den ganzen Frühling etwas.

Als Gärtnerin vorausdenken 

Damit ist noch nicht Schluss: Während erst die Tulpen, dann die Narzissen verblühen und mit ihrem gelb werdenden Laub für einige Zeit unschön aussehen, laufen andere zu Höchstform auf. Camassia bezaubern mit filigranen Blüten in Blautönen. Diverse Zierlaucharten starten ab Mai mit ihren Kugelblüten und blühen je nach Art auch später im Sommer. All diese Arten pflanzt man übrigens im Herbst. Als Gärtnerin denkt man immer voraus! Iris und Eremurus, wie auch Lilien folgen danach.

Im Frühling ist Pflanzzeit für die Arten, die im Sommer blühen. Nicht alle sind winterhart und bedürfen einer liebevollen Gärtnerinnenhand, die sie im Herbst wieder ausgräbt und frostfrei überwintert. Dazu zählen Dahlien, aber auch Canna oder Gladiolen. 

Nicht alle sind winterhart

Viele Spezialitäten sind nicht winterhart, Gärtnerwissen ist gefragt, manchmal kultiviert man sie besser im Topf. Bei Agapanthus gibt es Arten, die mit Winterschutz auch draussen überwintern können. Winterhart sind hingegen mit etwas Schutz Crocosmien.

Die letzten Farbtupfer setzen Herbstzeitlosen und herbstblühende Krokusarten oder gar Safran. Sie gehören nicht zu den Riesen und müssen geschickt platziert werden, damit sie im Staudenbeet nicht untergehen. Allzu oft gehen sie vergessen, ihre Pflanzzeit ist im späten Sommer. Nur an warmen gut geschützten Hauswänden, blühen und überdauern rosafarbene Nerinen.