«Uns geht es gut, sehr gut sogar!», sagt Christian Gerber am Telefon. Er ist seit einigen Tagen unterwegs durch den Kanton Bern und steht kurz davor die Grenze zum Kanton Freiburg zu passieren. Im Zeitalter der Mobilität überhaupt nichts Aussergewöhnliches. Im Fall von Gerber aber schon: Er sitzt auf dem Bock eines Landauers an dem vier Freiberger angespannt sind. Ein Abenteuer. 

Ehemals am Nationalgestüt tätig

Eigentlich wohnt Christian Gerber im luzernischen Wiggen, sein besonderes Projekt startete er am letzten Samstag aber in der Gemeinde, in der er aufgewachsen ist, in Schangnau. Bekannt ist er der Szene in dunkelblauer Kleidung, nämlich in der Uniform des Schweizer Nationalgestüts in Avenches, wo Gerber rund dreieinhalb Jahre tätig war. Dort hat er seine Freude an der Hengsthaltung entdeckt und auch seine Leidenschaft für den Fahrsport weiterentwickelt.

Die Leidenschaft für Vierspänner

2018 verliess Christian Gerber das Gestüt. Er kam mit seiner welschen Frau Marie zurück in die deutschsprachige Schweiz. Marie war mehrere Jahre auf der Geschäftsstelle des Schweizerischen Freibergerverbands in Avenches VD tätig. Die beiden haben sich in den ehrwürdigen Gemäuern des Gestüts kennengelernt. Und die Leidenschaft zu Pferden teilen sie fortan. Gerber ist gerne vierspännig unterwegs.

Aus Freude und als Zeichen für die Rasse

So hat er eine Route zusammengestellt, die ihn während einer Woche durch die Kantone Bern und Freiburg führt. «Natürlich mache ich das in erster Linie aus Freude», erklärt der ambitionierte Emmentaler. Aber nicht nur, wie er sagt. Die Zucht sei rückläufig und es sehe nicht danach aus, dass dieser Umstand sich in den kommenden Jahren zum Positiven wenden werde. «Zudem habe ich auch das Gefühl, dass in unseren Kreisen zu sehr auf sich und den eigenen Erfolg geachtet wird, statt dass wir uns ob der Rasse freuen, uns gemeinsam für sie einsetzen und uns auch am Erfolg anderer freuen.»

Gerber will ein Zeichen setzen und hat die Idee, dass ihn vielleicht der oder die eine oder andere Freibergerzüchter(in) begleiten wird. «Ich habe etwas Platz auf dem Landauer und lade die aktiven Züchter ein, sich auf den Sitzen unterwegs auszutauschen», so Gerber.

Das ist die Route

Christian Gerber startete mit den vier Freibergern am Samstag, 15. August, in Schangnau. An den jeweiligen Stationen übernachtet er mit den Pferden. Das ist seine Route: Schangnau BE - Uetendorf BE - Oberwil i. S. BE - Lauenen BE - Villardvolard FR - Zénauva FR - Bütschelegg BE - Allmendingen BE. Wer Interesse hat, mit Christian Gerber und dem Vierspänner ein paar Stunden unterwegs zu sein, schreibt an redaktion.be(at)bauernzeitung.ch.