Die Methoden stammen von der Agridea und wurden in einem Video von Sandie Masson vorgestellt. Das Video kann hier in der Originalsprache (Französisch) betrachtet werden.

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1. Unterhosen-Methode

Damit kann die biologische Aktivität und der Abbau von organischer Substanz im Boden analysiert werden. Sie zeigt zudem die Wirkung von Makro- und Mikrofauna im Boden auf. Der Slip muss zwingend aus Baumwolle, vorzugsweise Bio-Baumwolle bestehen, so dass weniger Chemikalien im Stoff enthalten sind. Der Slip wird drei Monate lang vertikal im Boden vergraben. Dies kann auch mit mehreren Slips auf unterschiedlichen Parzellen und bei verschiedenen Kulturen gemacht werden. Nach drei Monaten holt man die Slips aus dem Boden und betrachtet den Zustand. Auf dem Foto lässt sich klar erkennen, dass der rechte Slip, der in einer Weizenparzelle vergraben war, wie ein Emmentaler Käse von den Bakterien durchlöchert wurde. Die Degradation hängt von der angebauten Kultur, den Anbaupraktiken und vom Bodentyp ab. So findet man heraus, ob Schäden auf das biologische Bodenleben, auf einen Stickstoffmangel oder einen Mangel an chemischen Elementen zurückzuführen sind. Auch zum Vergleichen von zwei Parzellen kann diese Methode angewendet werden, dazu vergräbt man einen Slip in einer Kontroll-Parzelle mit guter Bodenqualität.

2. Slake-Test

Dieser wird angewendet, um die Stabilität der Bodenaggregate zu anzuzeigen. Dazu benötigt man drei Gurkengläser, die je zu zwei Drittel mit Wasser gefüllt werden. Anschliessend nimmt man einen kleinen Erdklumpen aus der Parzelle, die man testen will. Auch hier wird noch ein Klumpen aus einer Kontroll-Parzelle als Vergleich verwendet. Nun legt man die Brocken Erde in die verschiedenen Wassergläser. Nach einer Minute werden die Klumpen fünfmal geschüttelt und anschliessend für weitere vier Minuten stehengelassen. Danach bewertet man die Klumpen nach der Skala des AB Sol-Labors. Dabei wird die Stabilität beobachtet. Stufe 1: Klumpen löst sich nach dem Schütteln auf, Stufe 6: Klumpen bleibt vollständig erhalten. D.h., löst sich ein Klumpen nach dem Schütteln auf, lässt das auf sehr instabile Bodenagregate schliessen.

3. Teebeutel-Methode

Mit diesem Test kann man die Aktivität von Mikroorganismen messen. Er ist zwar etwas komplizierter als der Unterhosen-Test, aber es lassen sich noch genauere Informationen über die Mikrofauna des Bodens ableiten. Dazu werden am besten Rooibos- und Grüntee-Beutel der Marke Lipton verwendet. Die Marke eignet sich besonders, da die Teebeuteln aus Nylon bestehen, welches nicht biologisch abbaubar ist. Nur der Inhalt der Beutel wird abgebaut. Die zwei Teesorten eignen sich am besten wegen der unterschiedlichen Mengen von Kohlenstoff und Stickstoff. Grüntee wird schneller abgebaut, während Rooibostee, der reicher an Kohlenstoff ist, langsamer abgebaut wird. Der Test wird mit je einem Teebeutel jeder Art durchgeführt, der 8 cm tief und in einem Abstand von 15 cm voneinander entfernt vergraben werden. Diese bleiben drei Monate lang unter der Erde. Nach dem Ausgraben werden die Beutel aufgeschnitten und der Inhalt entfernt. Dieser wird während 48 Stunden bei 70 Grad getrocknet und dann mit einer Präzisionswaage gewogen.

4. Barber-Falle-Methoden

Das Leben auf der Bodenoberfläche kann mit dieser Methode beurteilt werden. Dort gibt es Käfer, Spinnen und Kurzflügler, alles Nützlinge in den Kulturen. Sie sind auch ein Indikator für eine gute Bodenfunktion, da sie ihren biologischen Entwicklungszyklus im Boden durchlaufen. Für die Falle wird ein 1-Kilo-Becher mit einem Durchmesser von 8 cm verwendet. Den Becher vergräbt man auf der Bodenoberfläche und füllt ihn zu zwei Drittel mit Wasser und einem Tropfen Seife oder geruchlosem Geschirrspülmittel. Nun wird noch ein Dach über dem Becher montiert, damit es nicht hineinregnet. Den Becher lässt man für maximal sieben Tage im Boden. Während diese Zeit fallen Käfer hinein. Anschliessend analysiert man die unterschiedlichen Käfer-Arten im Becher. Je nach Feldkultur krabbeln unterschiedliche Tiere auf dem Boden. Es ist wichtig, dass es eine Fülle, aber auch eine Vielfalt an Arten gibt, denn jede Art wird eine andere Nahrungsweise haben. Es gibt zwar Generalisten, aber einige werden stattdessen Unkrautsamen essen.

5. Spatentest

Der Test ist einfach anzuwenden und sehr umfassend. Man nimmt einen Spaten, sticht in den Boden und holt ein grosses Stück Erde heraus. So kann man die Struktur des Bodens beurteilen und Farb- und Geruchsindikatoren bewerten. Somit erhält man ein Bild von der Fruchtbarkeit des Bodens.