Für die im Fachblatt "Plos One" veröffentlichte Studie kombinierten die Forschenden um den Umweltwissenschaftler Roman Grüter von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) klimatische Entwicklungen anhand verschiedener Emissionsszenarien des Weltklimarats (IPCC ) mit Bodeninformationen. Diese Modelle verknüpften sie mit den für Kaffee arabica, Cashewnüsse und Avocados benötigten klimatischen und bodenkundlichen Anforderungen.

Kaffeeanbau besonders bedroht 

Wie aus ähnlichen Studien bereits bekannt, ist Kaffee demnach die am stärksten gefährdete Kultur, weil die Pflanze besonders anfällig für hohe Temperaturen ist. Die Forschenden vermuten, dass alle wichtigen Anbauregionen wie Brasilien, Vietnam, Indonesien und Kolumbien einen erheblichen Rückgang bei geeigneten Flächen verzeichnen werden.

Neue Anbaugebiete

Auch für die anderen zwei Kulturen stellen die Forschenden Flächenrückgänge in den wichtigen Anbauländern fest, auch wenn diese weniger kritisch seien als beim Kaffeeanbau. Für Cashewnüsse gilt dies etwa für Indien, Benin und Côte d'Ivoire, für Avocados in der Dominikanischen Republik, Peru und Indonesien.

Jedoch ging aus der Studie hervor, dass alle drei Kulturpflanzen von steigenden Temperaturen in höheren Breiten und Höhenlagen profitieren könnten, insbesondere Cashews und Avocados. So könnten sich gewisse Regionen in den Vereinigten Staaten, in Argentinien, China und Ostafrika künftig als Anbaugebiete besser eignen.

Austausch mit lokalen Akteuren

Alle drei untersuchten Nutzpflanzen sind Plantagenkulturen mit einer langen Lebensdauer, weshalb deren Anbau eine langfristige Planung und in den kritischen Regionen gegebenenfalls gezielte Massnahmen nötig macht. "Das könnte beispielsweise die Züchtung von hitze- und trockenheitsresistenten Pflanzen beinhalten, einen Aufbau der Bodenfruchtbarkeit, einen besseren Wasserrückhalt oder den Anbau neuer Kulturen", sagte Grüter im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Wichtig sei, dass die Anpassungsmassnahmen gemeinsam mit lokalen Akteuren ausgearbeitet und neue Anbaugebiete nicht ökologisch wertvolle Flächen zerstören würden.

Die Studie wurde von der Syngenta Stiftung für nachhaltige Landwirtschaft finanziert. Die Stiftung sprach bei der Auswahl der Nutzpflanzen mit, anderweitig nahm sie keinen Einfluss auf das Studiendesign, wie die Forschenden festhalten.