Ihr Tun wird von ihrem Ausbildner, Oliver Zangerl aus Herisau, achtsam begleitet. Der 28-jährige Forstwart-Vorarbeiter des Reviers Magdenau strahlt eine zu seinem Arbeitsort passende Ruhe aus. Möchte er Anna bei ihrem Handeln während der Holzernte auf eine Korrektur hinweisen, tut er dies über ein im Sicherheitshelm angebrachtes Mikrofon per Funk. "Es ist wichtig, dass die Lernenden gut, klar und ohne Hektik instruiert und begleitet werden", ist ihm bewusst.
Er liebt es, jungen Menschen sein Wissen rund um die Forstarbeit weiterzugeben. Er ist deshalb auch als Instruktor in den Holzhauerei-Kursen, welche gesamtschweizerisch von Wald Schweiz organisiert werden, aktiv. "Wir müssen für guten Branchen-Nachwuchs sorgen, damit auch in Zukunft im Wald im Sinne der Nachhaltigkeit gehandelt wird." Nachhaltiges Wirken bedingt ein umfangreiches Wissen rund um die komplexen Zusammenhänge zwischen Fauna, Flora, Technik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Der Wald ist nicht nur Holzlieferant
Denn der Wald ist nicht nur Holzlieferant. Er ist Lebensraum für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten, ein grosses Trinkwasser-Reservat, speichert Kohlenstoff und ist ein sehr beliebter, zum Teil viel begangener Erholungsort der Menschen. Den multifunktionalen Wald zu bewirtschaften und ihn für die nachkommenden Generationen umsichtig zu pflegen, benötigt Fachleute mit umfangreichen Kenntnissen. Dies auch in Anbetracht der zukünftigen Herausforderungen rund um den Klimawandel. Höhere Temperaturen und häufigere Trockenperioden werden die Zusammensetzung der Baum-Gesellschaften verändern und auch das wachsende Problem von Schadorganismen, die mit dem globalen Warenverkehr eingeschleppt werden, ist zu spüren.