Die Zertifizierung biologisch abbaubarer Mulchfolien nach EN 17033 stellt einen wichtigen Schritt in Richtung Transparenz und ökologischer Beurteilbarkeit dar (Mehr dazu: Neue Europäische Norm sorgt für Klarheit bei Bio-Mulchfolien). Doch noch immer gibt es offene Fragen zum Thema.

Ist Labor gleich Feld?

Forscher der ETH Zürich und von Agroscope haben mit Unterstützung des BLW eineZusammenarbeit gestartet, um drei wichtige Fragen zu beantworten. Für die Zertifizierung mit EN 17033 werden die Folien anhand von Bodeninkubationsexperimenten im Labor untersucht. ­Dabei sind die Temperatur (bis 25 °C) und die Bodenfeuchtigkeit konstant.

Doch sind die Laborexperimente auch ins Feld ­übertragbar? Das wollen die Schweizer Forscher nun herausfinden. Denn im Feld herrschen ja bekanntermassen nicht die gleichen konstanten Bedingungen wie im Labor. Die Bioabbaubarkeit von organischem Kohlenstoff hängt auch davon ab, in welchem Milieu die Folie abgebaut werden soll. Daher unter-suchen die Forscher auch die Frage: «Ist die Abbaubarkeit abhängig vom Bodentyp?»

Bei der Zertifizierung werde in der Regel nur ein Boden getestet. Die Forscher wollen dabei herausfinden, welche Faktoren im Boden beim Bioabbau eine Rolle spielen. Dazu gehören Umweltfaktoren wie Feuchtigkeit, pH-Wert, Temperatur und die Nährstoffverfügbarkeit.

Mikroorganismen bauen ab

Aber auch die Bodenlebewesen spielen eine Rolle. Daher wollen die Forscher auch der Frage nachgehen, welche Mikroorganismen zum Abbau von Biomulchfolien befähigt sind. Die Untersuchungen finden im Labor, im Gewächshaus und auf dem Feld statt.