Wer einen Bauernhof in Schuss halten und entwickeln will, braucht nicht nur eine Strategie, sondern auch Geld. Geld, das entweder aus dem  normalen Geschäftsgang erwirtschaftet oder über Finanzierungslösungen beschafft werden kann bzw. muss. 

Beim Barkauf ist es die Kraft des Unternehmens, die eine Anschaffung oder eine Investition ermöglicht. Bei der Hypothekarfinanzierung, beim Abzahlungsvertrag oder beim Finanzierungsleasing indes unterstützen Dritte den Kauf – entweder eine Bank oder ein Kreditinstitut; oder der Verkäufer. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die gängigen Lösungen. Zudem zeigen wir Ihnen, welche Kennzahlen Sie ausserdem berücksichtigen müssen.

Barkauf

Wie der Name schon sagt, wird beim Barkauf die Maschine direkt gekauft. Das Geld dafür kommt aus der Betriebskasse, wobei häufig auch ein Eintauschobjekt mitberücksichtigt wird. Was gekauft wird, gehört unmittelbar dem Käufer – Übergangsfristen entfallen, ausserdem kann eventuell noch Skonto abgezogen werden. Damit ein Betrieb den Barkauf bewältigen kann, ist ein genügend grosses Polster an flüssigen Mitteln nötig. Zudem entfallen beim Barkauf etwaige Rückzahlungszinsen.

Es kann jedoch passieren, dass der Handlungsspielraum eingeschränkt wird. Insbesondere, wenn zusätzlich zum Kauf noch weitere, unvorhergesehene Ausgaben – sei es auf dem Betrieb oder für das neu angeschaffte Gerät – hinzukommen können.

Hypothekarfinanzierung

Bei der Hypothekarfinanzierung gewährt die Bank ein Darlehen, das nach und nach abbezahlt wird. Der Vorteil der Hypothekarfinanzierung sind die relativ günstigen Konditionen – was tiefere Kapitalkosten zur Folge hat. Allerdings ist die Hypothekarfinanzierung für Immobilien vorgesehen, nicht für die Finanzierung von Maschinen. Zudem kann eine Hypothekarfinanzierung den Handlungsspielraum beim Gebäudeunterhalt einschränken.

Um eine Hypothek aufnehmen zu können, darf die Belastungsgrenze von 135 Prozent des amtlichen Wertes des Betriebs nicht überschritten werden. Das Eigentum geht direkt an den Käufer über, wobei der Sachwert als Pfand dient (und im Falle von Zahlungsunfähigkeit auch gepfändet werden könnte). Die Hypothekarfinanzierung ist für den Maschinenkauf eher unüblich.

Abzahlungsvertrag

Ein Abzahlungsvertrag wird über die Bank abgewickelt und heisst auch Kaufpreisrestübernahme. Ähnlich wie bei einer Hypothek muss der Käufer etwa einen Drittel des Kaufpreises leisten, während die Bank den Rest des Kaufpreises finanziert. Bei einem Abzahlungsvertrag gibt es viele Wahlmöglichkeiten, ausserdem kann bei besserer Ertragslage ein Abzahlungsvertrag jederzeit vorzeitig abgezahlt werden. Ein wesentlicher Nachteil eines Abzahlungsvertrags sind die etwas diffusen Eigentumsverhältnisse. So geht das Eigentum erst nach dem Abzahlen der letzten Rate an den Käufer über. Ausserdem kann das Verhältnis Barpreis zu Abzahlungspreis unverhältnismässig gross sein.

Finanzierungsleasing

Beim Leasing wird ein Kauf in der Regel zu 100 Prozent fremdfinanziert. Das Kaufobjekt bleibt ausserdem im Eigentum der Leasinggesellschaft. Leasing schont die Liquidität, hält Kreditlimiten frei und kann bei knappen Eigenmitteln als Instrument für die schrittweise Betriebsentwicklung dienen. Grund dafür ist die Finanzierung über das laufende Geschäft. Da ausserdem die Raten voraus bekannt sind, können die Ausgaben geplant werden. Ein Leasingvertrag kennt in der Regel kein Kündigungsrecht, ausserdem ist eine vorzeitige Rückzahlung der Schuld nicht vorgesehen – oder führt zu höheren Kosten.