Auf den afrikanischen Fairtrade-Blumenplantagen mit ihren 59'000 Angestellten zeige sich exemplarisch, welch verheerenden Auswirkungen die Krise dort habe, schrieb die Stiftung in einer Mitteilung. Wegen der grossen Absatzeinbrüche könnten die Farmer ihre Angestellten nicht mehr beschäftigten und müssten sie teils entlassen. Viele stünden vor dem Bankrott.

Schweizer Umsätze mitentscheidend

Das Schicksal der Arbeiter in der Blumenindustrie hänge auch davon ab, wie sich die Umsätze hierzulande entwickeln. «In dieser schwierigen und unsicheren Zeit braucht es vor allem eins: Solidarität», wurde der Max Havelaar-Geschäftsführer Renato Isella im Communiqué zitiert.

Nothilfe für die Bauern

Die Dachorganisation Fairtrade hat laut der Mitteilung schon zu Beginn der Krise reagiert und ihre Prämienrichtlinien und den Verwendungszweck gelockert. Zudem hat das Fairtrade-System insgesamt 3 Millionen Euro gesprochen, um den Produzenten zu helfen. Die Max-Havelaar-Stiftung hat dazu laut den Angaben 360'000 Franken beigesteuert.

 

Und Schweizer Blumen?

Zwar dürfen mittlerweile wieder in Gärtnereien, Blumenläden und von Blumenfeldern verkauft werden, für die Tulpen Bauernfamilie Bucher aus Meikirch BE dürfte die Wiedereröffnung allerdings zu spät gekommen sein. Mehr dazu: «Unsere Tulpen verblühen» 

 

Mehr Fairtrade-Kaffee und Bananen verkauft

Allerdings sind trotz der Krise nicht alle Produzentennetzwerke auf Corona-Nothilfe angewiesen. Der Grossteil der fairtrade-zertifizierten Produkte seien nämlich Lebensmittel, bei denen es keine so grossen Einschränkungen gab wie bei den Blumen, so ein Sprecher. Bei Produkten wie Bananen oder Kaffee würde aktuell sogar ein leichtes Wachstum verzeichnet, schrieb die Stiftung weiter.