"Ich habe heute der Präsidentin der Sektion Stammheim meinen Austritt aus der SVP erklärt. Damit verbunden ist auch der Austritt aus der SVP-Kantonsratsfraktion", schreibt der Biobauer und Politiker Konrad Langhart heute in einer Mitteilung an die Medien.

"Keine Konsenspolitik erkennbar"

Nach 33-jähriger Mitgliedschaft sei ihm dieser Entscheid nicht leichtgefallen, so Langhart. Der Austritt sei aber unumgänglich. "Ich kann und will die Ausrichtung der Partei, wie sie in den letzten Jahren und Monaten stattgefunden hat, nicht mehr länger mittragen", so der ehemalige Zürcher Kantonalparteipräsident der SVP.

"Ich bin überzeugt, dass die verschiedenen politischen Akteure wieder besser zusammenarbeiten müssen um die drängenden Fragen unserer Zeit zu lösen", fährt Langhart fort. Dazu brauche es auch die Bereitschaft zu zielführenden Kompromissen. Als zukunftsorientierter Bauer sei er beispielsweise auf eine nachhaltige Agrar-, Umwelt- oder Klimapolitik angewiesen. "Für diese Anliegen ist in der Partei aber kaum eine Bereitschaft für eine Konsenspolitik erkennbar", bilanziert Langhart. Er habe erkannt, dass er nicht in eine Oppositions- und Protestpartei gehöre.

Langhart war im März nach drei Jahren als Kantonalparteipräsident und einer saftigen Niderlage der SVP in den kantonalen Wahlen unsanft zum Rücktritt gedrängt worden. Als Präsident sei es ihm nicht gelungen, die Partei wieder näher zu den ursprünglichen Wählerinnen und Wählern, beispielsweise den Gewerblern und Bauern zu bringen ergänzt er. "Die internen Widerstände waren zu gross. Die enormen Wahlverluste der letzten Jahre in der ganzen Schweiz geben mir nachträglich recht", so der Politiker.

Weiterhin im Kantonsrat

Ein Rücktritt aus dem Zürcher Kantonsrat stehe für ihn trotz Parteiaustritt nicht zur Diskussion, schreibt Langhart weiter. Die eindeutigen Wahlergebnisse im Bezirk Andelfingen bei den kantonalen und nationalen Wahlen motivierten ihn, "mit Freude als Vertreter des Zürcher Weinlandes im Kantonsparlament mitzuarbeiten". Ob er allenfalls Anschluss an eine andere Fraktion suchen wird, ist unklar. Langhart will erst im neuen Jahr Stellung nehmen zu seinem Austritt.