Wie aus aktuellen Daten der EU-Kommission hervorgeht, gelangten von Januar bis September 117 625 t auf den EU-Binnenmarkt; das waren rund 32 400 t oder 22 % weniger als in der Vorjahresperiode. Es zeichnet sich ab, dass es 2019 zur geringsten Einfuhrmenge an Schaf- und Ziegenfleisch seit der Jahrtausendwende kommen wird.

Importe aus Australien nahmen um 20 Prozent ab

Neuseeland blieb im Betrachtungszeitraum in diesem Segment mit gelieferten 100 720 t wichtigster Drittlandsanbieter der Gemeinschaft. Die in die EU verkaufte Menge fiel jedoch im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2018 um fast 27 900 t beziehungsweise gut ein Fünftel geringer als in der Vorjahresperiode aus. Ähnlich sah es beim zweitwichtigsten Beschicker des EU-Binnenmarktes aus: Die Importmenge an Schaffleisch aus Australien nahm um 20 % auf 10 520 t ab.

China kauft mehr Schweinfelisch

Hauptgrund für den Einbruch der Lieferungen aus Ozeanien nach Europa sind die verbesserten Absatzbedingungen in China. Aufgrund des kleinen Schweinefleischangebots wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) kauft die Volksrepublik deutlich mehr Schaf- und Lammfleisch am Weltmarkt. In den ersten drei Quartalen sind die chinesischen Schaffleischeinfuhren um 17 % auf 289 550 t gestiegen, die Ausgaben dafür sogar um 29 % auf 1,31 Mrd $ (1,18 Mrd Euro). Davon profitieren vor allen Australien und Neuseeland, deren Lieferungen in die Volksrepublik neue Rekordhöhen erklommen haben.

Vereinigtes Königreich besonders betroffen

Andere Anbieter der EU wie Nordmazedonien, Argentinien, Chile oder Island können die von Neuseeland und Australien gerissene Lücke bei der Einfuhr nicht annähernd ausgleichen, da sie alle jeweils weniger als 1 700 t in den ersten drei Quartalen 2019 in die Gemeinschaft lieferten. Unter den EU-Mitgliedstaaten war das Vereinigte Königreich von dem Einfuhrrückgang besonders stark betroffen; dessen Bezugsmenge sank um 15 150 t oder 22,8 % auf 51 270 t, wozu aber auch die Wirren um den Brexit beigetragen haben dürften. Die deutsche Importmenge an Schaf- und Lammfleisch aus Drittländern ging um 5 025 t oder 23,1 % auf 16 700 t zurück.