Seit August 2018 produzierten Schweizer Landwirte weniger Milch als in den entsprechenden Monaten im Vorjahr. Bis Juli dieses Jahres fiel die Milchproduktion in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,6 % tiefer aus. Das zeigt der Marktbericht der Schweizer Milchproduzenten (SMP) vom September. Auch die kumulierte Milchproduktion von Januar bis Juli 2019 war mit 2'037'491 Tonnen 2,0 % tiefer als im Vorjahr. Allerdings ist die Produktion um 0,2 % höher als im Jahr 2017. Es lässt sich also erstmals seit August 2018 eine Trendumkehr feststellen.

In den kommenden Monaten wird eine Zunahme der Milchproduktion erwartet

Durch die Abnahme der Produktion während der letzten Monate konnte ein höherer Anteil Milch im A-Segment verarbeitet werden. Deshalb lässt sich die verstärkte Produktion im Vergleich zu 2018 als Reaktion auf die besseren Milchpreise verstehen. Entsprechend prognostiziert der Marktbericht der SMP eine Zunahme der Milchproduktion um 0.6 % für den Monat August im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Die Produktion von Biomilch im ersten Halbjahr 2019 ist sogar um 5,1 % höher als im Vorjahr.

 

Das Angebot am Weltmarkt ist nur leicht zurückgegangen

Auch global war die kumulierte Milchproduktion von Januar bis Juli 2019 rückläufig, wie topagrar berichtet. Damit setzt sich die Tendenz fort, die sich bereits seit November letzten Jahres abzeichnete.

Von Januar bis Juni 2018 zeigen die - mengenmässig bedeutendsten Exporteure - EU, USA, Neuseeland und Australien insgesamt einen leichten Rückgang der Produktion um 0,1 % oder 0,2 Millionen Tonnen auf. Die einzelnen Länder weisen jedoch unterschiedliche Trends auf. Während in Australien und Neuseeland die Produktion im ersten Halbjahr tiefer war als im 2018, stabilisierten sich die Milchmengen in den USA und der EU.

Nachdem in den USA in den Vormonaten die Produktion zurückging, entspricht sie nun wieder der des Vorjahres. Auch die EU produzierte am Jahresanfang weniger Milch, seit Beginn der zweiten Jahreshälfte aber 0,4 % mehr als im Vorjahr. In Neuseeland steigt die produzierte Milchmenge seit Juni wieder im Vergleich zu den Vormonaten. Allerdings ist das Wachstum um einiges geringer als im Vorjahr. Nur in Australien ist die Produktion konstant deutlich rückläufig. Diese unterschiedlichen Trends der weltweit wichtigsten Milchproduzenten führen zu dem insgesamt weitgehend ausgeglichenen Milchmarkt.