Marcel Luder wirkt ruhig und spricht mit Bedacht. Aber er gibt auch gerne Gas: Mit seinen Freibergerpferden ist er als Fahrer des Nachwuchskaders erfolgreich unterwegs, seine Lieblingsdisziplin ist Marathon.


Ausrichtung des Betriebs beibehalten


Seine drei Sportpferde hält der 25-Jährige zusammen mit einer Zuchtstute und deren Nachwuchs auf dem Landwirtschaftsbetrieb in Oftringen AG, den er seit Anfang Jahr in einer

Generationengemeinschaft mit seinen Eltern Willi und Käthi führt.

Auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche von rund 19 Hektaren betreibt Familie Luder Futterbau für die rund 20 Red-Holstein- und Holsteinkühe sowie Ackerbau mit Gerste, Weizen und Raps. Dazu kommen Lohnarbeiten im Wald, Ballenpressen und säen. Diese Ausrichtung will der Sohn beibehalten, wenn er später einmal den Betrieb übernimmt. «Man muss das machen, was man gerne macht», ist er überzeugt.


Kritische Fragen zu den Plänen der anderen


Die Ausbildung zum Meisterlandwirt hat Marcel Luder diesen Sommer am LZ Liebegg

erfolgreich abgeschlossen, «um meinen Horizont zu erweitern», wie er sagt. Geschätzt hat er auch die Kameradschaft unter den Absolventen. Damit meint er die gute Stimmung wie die Fachdiskussionen unter Berufskollegen mit kritischen Fragen und Anregungen zu den landwirtschaftlichen Plänen der anderen.


Marcel Luder selber hat einen grossen Plan, der im nächsten Frühling umgesetzt wird: Der bisherige Anbindestall mit 20 Plätzen wird durch einen Boxenlaufstall mit 40 Plätzen und Melkroboter ersetzt, ausbaubar auf 65 Plätze. Der junge Landwirt melkt gerne, aber die zeitliche Unabhängigkeit mit einem automatischen Melksystem sieht er als grossen Vorteil.

Will nicht jammern

Er hat seine Meisterprüfung in einer Zeit abgelegt, die durch die Neuausrichtung der Agrarpolitik geprägt war und Unsicherheiten ausgelöst hat. Er mag nicht über Rahmen-bedingungen jammern, auch wenn er betont, er wolle bestimmt nicht extensivieren. Die jüngere Generation gehe entspannter mit Veränderungen um, kommentiert er: «Wir sind da hineingewachsen und haben gelernt, damit umzugehen. Wir machen das Beste

daraus.»

Ruth Aerni