Die am Freitag von Switzerland Cheese Marketing AG (SCM) und TSM Treuhand GmbH (TSM) Bern veröffentlichten Zahlen für das erste Halbjahr 2015 sind mit 32'147 Tonnen (t) (+2‘009t) exportiertem Käse, Schmelzkäse und Fertigfondue um +6,7% gestiegen.

Zurückzuführen sei ein Teil dieser Zunahme insbesondere auf Lageraufbau und Vorbezüge, heisst es in einem Communiqué. Die Preise einzelner Produkte, bedingt durch die Abwertung des Euros, wurden erst per 1. April oder 1. Mai angepasst.  

Die Zahlen des zweiten Halbjahrs würden zeigen, ob sich diese positive Entwicklung bestätigen wird, heisst es weiter.

Im ersten Halbjahr betrug der Erlös für die Schweizer Käsebranche (Milchbauern, Käser, Affineure, Handel) insgesamt 268.8 Millionen Schweizer Franken. Dies entspricht einer Abnahme von -3,4% im Vergleich zur Vorjahresperiode. Die durchschnittlichen Exportpreise sind gesunken, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Die Konsumenten zeigten sich nach wie vor bereit, den im Vergleich teureren Schweizer Käse zu kaufen, schreiben SCM und TSM. Der wichtigste Handelspartner für Schweizer Käse bleibt Europa. Etwa 80% der Schweizer Käseexporte (26‘478t) gehen in unsere Nachbarländer. Hauptabnehmer bleiben Deutschland, Frankreich und Italien. Die Exporte nach Übersee nahmen um 728t (+14,7%) auf total 5‘668t zu.

Exporteinbussen beim Emmentaler AOP 

Von den 32‘147t exportierten Schweizer Käsen sind 18,9% Emmentaler AOP (6‘067t), 17,0% Le Gruyère AOP (5‘462t) und 7,2% Appenzeller® (2‘305t). Meistexportierter Schweizer Käse bleibt somit der Emmentaler AOP, wenngleich die Exportmenge im Vergleich zur Vorjahresperiode um -775t (-11,3%) zurückging.

Die zwei anderen marktführenden Produkte Le Gruyère AOP und Appenzeller® weisen in den ersten sechs Monaten 2015 nur einen leichten Rückgang auf mit -109t (-2,0%) respektive -41t (-1,7%).

Überdurchschnittlich zulegen konnte der „Switzerland Swiss“ mit +332t (+15,5%), die Kategorie „Frischkäse und Quark“+561t (+20,0%) sowie „andere Halbhartkäse“ +1‘245t, (+28,6%) und „andere Hartkäse“ +755t (+51,5%).

Positive Bilanz ziehen ebenfalls der Tilsiter +11t (+8,7%), Schweizer Raclette +49t (+12,7%) und Vacherin Mont-d’Or AOP +3t (+75,1%) sowie die Gattung „andere Käse“ +197t (+14,6%).

Mengenverluste zu beklagen, haben folgende Sorten und Kategorien: „andere Weichkäse“ -132t, (-32,8%), Vacherin Fribourgeois AOP -4t (-4,1%), Tête de Moine AOP -11t (-2,2%), Sbrinz AOP -1t (-1,9%), Schmelzkäse -47t (-7,8%) und Fertigfondue -24t (-2,3%). 

Importe legten mengenmässig um +2.6% zu 

Seit dem Frankenschock hat der Importdruck zugenommen, da der starke Schweizer Franken die Käseimporte stark verbilligt hat. Im 1. Halbjahr 2015 wurde wertmässig -13,7% weniger importiert, aber mengenmässig stiegen die Importe um +2,6% oder +701t auf 27‘505t.

Rund 85% der Importe stammen aus Italien (9‘961t, -1,6%), Frankreich (6‘816t, +2,4%) und Deutschland (6‘512t, -1,0%). Besonders beliebt bleiben Frischkäse +369t (+3,6%), Weichkäse +203t (+3,6%), Halbhartkäse +122t (+2,8%) und Hartkäse +753t (+41,8%). Schmelzkäse blieb stabil mit +6t (+0,3%).

Verloren hat hingegen Extrahartkäse -751t (-26,1%). Ein wichtiger Teil des Imports fliesst in die preissensible Nahrungsmittelindustrie und in das Gastgewerbe. 

pd/BauZ