Am Wochenende vom 14. bis 16. Juni lädt die welsche Stadt zu ihrem vierten Rosenfestival ein. Während drei Tagen wird die Hauptstadt des Broyebezirks zum Mekka der Rosenliebhaber. Die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Wie während der letzten drei Austragungen wird die pittoreske Altstadt rund um das mittelalterliche Schloss Chenaux mit Rosen dekoriert.

Zwölf Gartenbauunternehmen präsentieren Blumenbeete, tausende Rosen dekorieren den am Neuenburgersee liegenden Ort, der Deutschschweizern vor allem als sommerliches Ausflugsziel bekannt ist. Ein Blumenmarkt, Vorträge zum Thema Rosen, Rosenschnittkurse und Ateliers für Jung und Alt rahmen das Programm ab. Auch die Unterhaltung, vor allem die Musik, spielt im Programm eine grosse Rolle.

Der schönste Balkon

Das Thema der Rose kommt nicht von ungefähr. Eine Wildrose schmückt das Wappen der Stadt. Und die Rose war in den ersten drei Austragungen Garant für eine bemerkenswerte Besucherfrequenz. 15 000 waren es vor zwei Jahren. Dieses Jahr werden 20 000 erwartet. Doch das Festival baut nicht nur auf auswärtige Besucher. Der ganze Ort, die ganze Umgebung wird miteinbezogen. Das Organisationskomitee führt auch dieses Jahr wieder einen Wettbewerb des am schönsten dekorierten Balkons und Blumenfensters durch.

Eine Rosentaufe

Unterstützung erhält das 14-köpfige Komitee von der Gemeinde Estavayer, der Welt-Rosengesellschaft, verschiedenen TouriLmusorganisationen und die Société Romande des Amis des Roses übernimmt die Patenschaft des Events. Ehrengast ist die deutschfreiburger Gemeinde Düdingen. Das Highlight der diesjährigen Ausgabe wird aber sicherlich die Taufe der «Rose Château de ­Chenaux» sein. Der Name der Züchtung des Franzosen Alain Mailland lehnt sich an das mittelalterliche Schloss Estavayers an.

Weitere Informationen und das genaue Programm unter: www.festivaldesroses.ch

 

Die Königin der Blumen

Rosengärten sind bereits seit Jahrtausenden bekannt. In Persien, China, Babylonien und Ägypten etwa wurden die Rosen ursprünglich nicht nur wegen ihrer Schönheit, sondern auch zur Gewinnung von Rosenöl und als Heilpflanze gezüchtet. Rosenöl wird heutzutage vor allem in der Parfumindustrie, das Rosenwasser zur Herstellung von Marzipan und Lebkuchen verwendet. Im Mittelalter wurde die Rose dann zunächst ausschliesslich als Heilpflanze gezogen. Die orientalischen Gartenrosen fanden dann mit den Kreuzfahrern ihren Weg nach Europa. Erst nach der Reformation wurden dann auch in Europa vermehrt Kulturrosen kultiviert. Zur «Königin der Blumen» wurde sie im Barock und Rokoko gekrönt. Als bekannteste Rosenliebhaberin der Geschichte gilt Kaiserin José­phine, die Gemahlin Napoleons.