Der zuständige EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis, der die Unterschriftenlisten am 21. September entgegennahm, sicherte den Organisatoren zu, die Zustände bei Lebendtiertransporten höher auf die Agenda zu setzen. So solle etwa eine neu eingesetzte Untergruppe der EU-Tierschutzplattform das derzeitige System sowie die Regeln für Langstrecken-Tiertransporte überarbeiten und eine langfristige Strategie zum Ersatz solcher Fahrten erarbeiten.

Nach den Worten von Flanderns Tierschutzminister Ben Weyts steht Dank der Kampagne #StopTheTrucks der Tierschutz wieder auf der EU-Agenda. Weyts hatte die Unterschriften der Kampagne übergeben. Auch die SPD-Agrarpolitikerin und Vorsitzende der Arbeitsgruppe gegen den Transport von Lebendtieren im EU-Parlament, Maria Noichl, begrüsste die Petition. Sie forderte ausserdem, dass der Langzeittransport von lebenden Tieren ein Ende haben müsse und stattdessen Fleisch transportiert werden sollte. „Alle übrigen Transporte von lebenden Tieren müssen auf acht Stunden für Rind, Schwein und Co sowie auf vier Stunden für Geflügel reduziert werden,“ so die SPD-Agrarexpertin.

Auch der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, forderte eine Strategie, um die Bedingungen auf den Transporten generell zu verbessern und die Zahl und Dauer der Transporte generell zu reduzieren. Dazu seien auch regionale Strukturen notwendig, um kurze Wege zu sichern. Nach Ansicht von Schröder sollte angestrebt werden, Fleisch beziehungsweise Sperma für die Zucht zu befördern und den Tieren selbst die „Tortur“ des Transports zu ersparen.

AgE