Das US-Forschungszentrum World Resources Institute (WRI) stellte seinen neuen Wasserverfügbarkeitsberichts am Dienstag vor.

Kleine Dürren, grosse Krisen

In den 17 am schwersten von Trockenheit betroffenen Ländern verbrauchen Landwirtschaft, Industrie und Kommunen "80 Prozent des verfügbaren Oberflächen- und Grundwassers", teilten die WRI-Forscher mit. Bereits kleine Dürren könnten in dieser Situation demnach schwerwiegende Wasserkrisen wie etwa jüngst in der indischen Grossstadt Chennai oder der südafrikanischen Metropole Kapstadt auslösen.

"Wasserknappheit ist die grösste Krise, über die niemand spricht"

Dies betonte WRI-Chef Andrew Steer. Sichtbare Folgen seien Ernährungskrisen, Konflikte, Migration und finanzielle Instabilität.

Staaten im Nahen Osten und in Nordafrika besonders betroffen

Zu den am schwersten betroffenen Ländern gehören dem Forschern zufolge zahlreiche Staaten im Nahen Osten und in Nordafrika, etwa Libyen, Israel, der Libanon und Saudi-Arabien. Auf Platz 13 der Rangliste steht Indien - dessen Bevölkerung dreimal so gross ist wie die Bevölkerung aller 16 anderen betroffenen Länder zusammen.

"Die Wasserkrise in Chennai vor kurzem hat weltweit Aufsehen erregt - dabei besteht auch in zahlreichen anderen Regionen Indiens chronische Wasserknappheit", erklärte der frühere indische Minister für Wasserressourcen Shashi Shekhar.