Viele freuen sich, wenn sie an die reiche Auswahl an Broten, Gipfeli, Desserts und Leckereien am bevorstehenden Brunch zum Nationalfeiertag denken. Doch für Menschen, bei denen Zöliakie diagnostiziert wurde, sind solche Anlässe mit gemischten Gefühlen verbunden. Für sie sind jegliche Produkte mit Gluten tabu.

Als Brunch-Betrieb ist es sicher nicht einfach, allen Beteiligten gerecht zu werden - denn es gibt viel zu beachten wenn es um Allergien und Unverträgichkeiten geht. Deshalb hier einige Tipps und Erklärungen für Brunch-Betreiberinnen zum Thema Zöliakie und glutenfreie Produkte.

Worin ist Gluten? 

In den meisten Getreide ist Gluten drin. Es ist der Kleber, der einen schönen Teig macht und alles zusammen hält. Deshalb sind glutenfreie Brote und Gebäcke oft etwas brüchiger und trockener. Weizen, Roggen, Dinkel, Gerste und Grünkern sind glutenhaltig. Hafer ist nur erlaubt, wenn er speziell als glutenfrei gekennzeichnet ist.

In Aromat ist Gluten drin. Oft sind auch in Fertigsaucen oder -suppen oder in Bouillon glutenhaltige Inhaltsstoffe zugesetzt. Deshalb empfiehlt es sich immer, die Zutatenliste zu lesen.

Worin ist kein Gluten?

Reis, Mais, Buchweizen und Quinoa zum Beispiel sind glutenfrei. Glutenfreie Mehle, Brote und Gebäcke sind aus diesen Produkten hergestellt.

Milchprodukte, Eier und Fleisch sind bedenkenlos, natürlich nur sofern nicht zusätzlich Gluten hinzugefügt wurde (z.B. im Birchermüesli).

 

Was ist Zöliakie?

Zöliakie ist eine Autoimmunkrankheit, von der rund 1% der Bevölkerung betroffen ist. Autoimmun bedeutet, dass sich das körpereigene Immunsystem gegen Bestandteile des eigenen Körpers wehrt. In diesem Fall sind es die Darmzotten, die beschädigt werden. Darmzotten haben eine wichtige Aufgabe bei der Aufnahme von Nährstoffen. Das Besondere bei Zöliakie ist, dass die Beschwerden nur ausgelöst werden, wenn der oder die Betroffene Gluten zu sich nimmt. 

Die Symptome sind sehr vielfältig und individuell unterschiedlich. Bauchweh, Erbrechen, Müdigkeit, Blähungen, Eisenmangel, psychische Reaktionen wie Nervosität oder Abgeschlagenheit oder auch Appetitlosigkeit gehören dazu. Manche reagieren mit unmittelbaren Reaktionen (z.B. Erbrechen), wenn Gluten in der Nahrung war, bei anderen macht sich die Krankheit mit weniger auffälligen Reaktionen bemerkbar. 

Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Website der IG Zöliakie.

 

Was kann ich meinen Gästen anbieten?

Glutenfreie Produkte sind in den meisten Filialen der Detailhändler, in Reformhäusern und Bio-Läden und in manchen Bäckereien erhältlich. Aufbackbrote können gut im Kühler aufbewahrt werden. Es gibt auch Fertigbackmischungen, die schnell zubereitet werden können. Sie schmecken oft sehr viel besser als Aufbackbrote! Sehr wichtig bei der Zubereitung ist, dass alle Gerätschaften, mit denen das Produkt in Berührung kommt, keine Spuren von Gluten enthalten. Denn schon kleinste Mengen können bei manchen Betroffenen zu Reaktionen führen.

An diesem Symbol erkennt man glutenfreie Produkte:

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Wie wärs mit einem glutenfreien Birchermüesli?

Hier gibts ein Rezept für ein glutenfreies Birchermüesli. Achtung: bitte glutenfreie Haferflocken beigeben! Glutenfreie Produkte können auch von Nicht-Zöliakie-Betroffenen gegessen werden - warum also das Birchermüesli nicht gleich so oder so glutenfrei machen?

Nichtsdestotrotz entscheiden sich Zöliakie-Betroffene vermutlich oft gegen den Besuch eines 1.-August-Brunches. Denn den vielen Versuchungen auf dem Tisch widerstehen zu müssen ist - aus eigener Erfahrung - nicht immer leicht.