Die diesjährige «Stunde der Gartenvögel» sei ein voller Erfolg gewesen, bilanziert Bird Life Schweiz in einer Mitteilung. Vom 5. bis 9. Mai 2021 seien insgesamt  136'242 Vögel aus 163 Arten beobachtet und gemeldet worden. Die Daten sind bereits ausgewertet und ermöglichen einen (nicht repräsentativen) Blick in die Vogelwelt der Schweizer Gärten. 

Deutlich mehr in naturnaher Umgebung

Wo Einheitsrasen und exotische Pflanzen dominieren, sind Vögel rarer als in naturnahen Gärten, so Bird Life. So seien während der «Stunde der Gartenvögel» in ersterem Gartentyp im Durchschnitt lediglich 7,2 Arten beobachtet worden, in naturnaher Umgebung hingegen deren 11,4.

Trotzdem zeige sich, dass es im Siedlungsraum viel mehr Vögel gebe, als in strukturarmer Kulturlandschaft, schreibt Bird Life.

Spatzen gab's fast überall

Am meisten gezählt wurde gemäss Mitteilung der Spatz (Haussperling), der auf 76 Prozent der Flächen erspäht worden sei. Auf dem zweiten Rang, was die Häufigkeit bei der «Stunde der Gartenvögel angeht» sitzen die Amsel und Rabenkrähe mit jeweils 74 Prozent. Es folgen die Kohlmeise und Elstern. 

Spatzen wurden nicht nur am häufigsten, sondern auch in der grössten Anzahl gesehen. Ebenfalls in hoher Zahl scheinen sich gemäss diesen Daten Rabenkrähen und Mauersegler in Schweizer Gärten aufzuhalten. 

Weniger Arten sichtbar

Beim Vergleich der Zahlen mit früheren Daten (seit 2014) zeige sich, dass die allermeisten Vogelarten in immer weniger Gärten gesehen werden konnten. Besonders stark abgenommen haben laut Bird Life die Beobachtungszahlen von Amseln und Grünfink: Von Beobachtungen in rund 90 Prozent der Gärten auf noch 74 Prozent im Fall der Amseln und von 30 auf 17 Prozent beim Grünfink. Auch Kohl- und Blaumeisen sowie Buchfinken wurden seltener gesehen. Die Zahlen seien aber – wie erwähnt – nicht repräsentativ. 

 

Sense statt Rasenmäher

Bird Life gibt Tipps für die wichtigsten Massnahmen, damit sich Vögel im Garten wohlfühlen:

  • Einheimische Sträucher und Bäume statt exotischer Arten
  • Blumenwiesen und Staudenrabatten (ebenfalls mit einheimischen Pflanzen)
  • Ecken und Borde, wo sich die Natur selber entfalten kann
  • Asthaufen, Trockensteinmauern oder Biotope
  • Insektenfreundliche Bewirtschaftung: Nie die ganze Wiese gleichzeitig mähen, damit immer Blüten vorhanden sind. 

Ausserdem sei ein Schnitt mit der Sense schonender, als mit einem Rasenmäher. Denn dieser sauge alles ein, schreibt Bird Life. So lassen sich mehr Kleintiere erhalten, die Vögeln als Nahrung dienen.