Bodenmikroben, darunter Bakterien und Pilze, sind für die Gesundheit und das Wachstum von Pflanzen unerlässlich. Zwischen den Mikroorganismen und den Pflanzen besteht eine wechselseitige Beziehung, von der beide profitieren und die sich im Laufe der Evolution eingespielt hat.

Mikrobenpartner wandern nicht mit

Mit der globalen Klimaerwärmung können sich einige Pflanzen in höheren Lagen etablieren. So auch der Breitwegerich, ein auch hierzulande weit verbreitetes Kraut. Seine Mikrobenpartner wandern jedoch nicht gleichermassen mit in die Höhe. Eine beunruhigende Entkopplung mit Folgen für die Abwehrkräfte der Pflanzen, wie Ludovico Formenti und Sergio Rasman von der Universität Neuenburg berichten.

Chemischen Abwehrkräfte des Breitwegerich geschwächt

Formenti untersuchte im Rahmen seiner Dissertation unter der Leitung von Rasmann die Bodenmikroben, mit denen der Breitwegerich Partnerschaften eingeht. Dabei stellte der Biologe fest, dass die wurzelassoziierten Mikroorganismen das physische und chemische Erscheinungsbild des Krauts beeinflussen.

Der Breitwegerich kann aufgrund des Klimawandels bis fast 2000 Meter über dem Meer wachsen. Die dortigen Bodenorganismen begünstigen zwar ebenfalls das Pflanzenwachstum. Allerdings scheinen die chemischen Abwehrkräfte der Pflanzen dort schwächer auszufallen als in Partnerschaft mit den Bodenmikroben in tieferen Lagen.

Mikroorganismen können Vitalität der Pflanze erhöhen

Mikroorganismen, die die Vitalität der Pflanze erhöhen, können auch Gene aktivieren, die mit natürlichen chemischen Abwehrmechanismen zusammenhängen. Diese helfen der Pflanze, sich gegen pflanzenfressende Schädlinge zu verteidigen oder auch Umweltbelastungen wie Trockenheit zu widerstehen.