Agrokalk, welcher direkt importiert werde, verbillige sich dank billigem Euro ab sofort für den Landwirt, sagt Hansueli Schaufelberger, Verkaufsleiter der Landor auf Anfrage der «BauernZeitunng». Das gleiche gelte für andere Dünger ohne Lagerhaltung.


20'000 Tonnen  Dünger hat die Landor an Lager, damit kurzfristig die Landi und alle Landwirte mit den benötigten Düngern beliefert werden können um im Frühling rechtzeitig andüngen zu können. Erst wenn diese Lager weg seien, schlügen die Dünger ab. «Sobald wir Lager-Dünger zum tieferen Eurokurs einkaufen, geben wir 100 Prozent der Währungsgewinne an die Bauern weiter», versichert Schaufelberger. Nach erst einer Woche mit heftigen Turbulenzen auf dem Devisenmarkt wisse man noch nicht, wie sich die Euro- und Dollarkurse entwickelten.

Hansueli Schaufelberger betont, dass die hohen Lager der Landor bei einem plötzlichen Schwankungen auch Sicherheiten böten, wenn sich auf den ausländischen Märkten der Dünger verknappe und verteuere. Das sei 2009 so gewesen, als die Landor dank Lagerhaltung nicht die gesamte Preisexplosion an die Bauern weitergeben musste.

Haben die Bauern, welche Dünger im Vorbezug kauften, ein schlechtes Geschäft gemacht? Nein, sagt der Verkaufsleiter. Denn die Düngerpreise schlugen seit dem Herbst 2014 (Start Vorbezug) kräftig auf. Zudem sei der Dünger griffbereit auf dem Hof, wenn die ersten Düngergaben im Frühling gemacht werden. Dies sei neben dem günstigen Preis ein weiterer Vorteil, da der grösste Teil Dünger direkt auf den Hof geliefert werde.

Hansuelli 
Schaufelberger weiss, dass wegen den Unruhen in arabischen Ländern die Angebote an Stickstoffdüngern knapp sind und die Preise in die Höhe klettern. Die übrigen Stickstoff-Fabriken bezögen die Energie über Kontrakte - vergleichbar mit einer Festhypothek - und deshalb schlügen auch die Stickstoff-Dünger verspätet ab. «Der Düngermarkt wird 2015 turbulent werden», prognostiziert Schaufelberger. Deshalb lohne sich der Düngerkauf im Vorbezug.

Hans Rüssli