«Die Durchführung von Motorsportveranstaltungen auf gewachsenem landwirtschaftlich genutztem Boden lässt sich mit den Grundsätzen einer bodenschonenden und nachhaltigen Bodenbewirtschaftung nicht vereinbaren.» Das schreibt die Luzerner Regierung auf eine Anfrage der SP-Kantonsrätin Isabella Schwegler und Mitunterzeichnenden. Sie wollte Auskunft über die Bewilligung von Tractor Pulling auf Landwirtschaftsland und über mögliche negative Folgen für die Umwelt. 

Viele andere Veranstaltungen müssten ebenfalls hinterfragt werden 

Daniel Jäggi, Präsident der Schweizer Tractor Pulling Vereinigung, ist an Kritik wegen dieser Anlässe gewohnt. Bezüglich CO2-Belastung müssten aber alle Motorsportarten, nicht nur Formel-1-Rennen, hinterfragt werden. Aber auch Reisen mit Flugzeugen oder Kreuzfahrtschiffen. Es gelte, die Verhältnismässigkeit zu wahren. «Alle jährlichen Tractor-Pulling-Anlässe brauchen gleich viel Diesel wie zwei Pistenfahrzeuge pro Winter.» Und zur  Bodenbelastung meint er, dass wohl 5000 Leute an einem verregneten Open Air dem Boden mehr schaden.

Tractor Pulling finde idealerweise auf trittfesten Weiden bei trockenem Wetter statt. Danach werde geeggt und wieder angesät. So sei der Boden nach kurzer Zeit wieder grün und nutzbar.

Anlässe 2020 fraglich

Ob dieses Jahr in der Schweiz wegen des Corona-bedingten Veranstaltungsverbots überhaupt  solche Anlässe stattfinden, sei derzeit noch offen, wie der Website der 390 Mitglieder zählenden Schweizer Tractor Pulling Vereinigung zu entnehmen ist. Die OKs der regionalen Anlässe würden selber entscheiden, sagt Präsident Daniel Jäggi.

Beim Tractor Pulling geht es darum, «den stärksten Traktor in Kombination mit dem geschicktesten Fahrer zu bestimmen», wie die Vereinigung definiert.  Dabei ziehen PS-starke Trak­toren jeweils einen schweren Bremswagen auf einer Bahn soweit wie möglich.