Die Ursache war folgende: Das USDA setzte die bestellte Maisfläche zwar wie von den Analysten erwartet weiter nach unten. Jedoch lange nicht so kräftig wie gedacht. Ausserdem korrigierte man die Maiserträge nach oben - und nicht nach unten. Und das auch noch ziemlich deutlich, wie das Nachrichtenportal agrarheute berichtet.

Damit würde die neue US-Maisernte sogar etwas grösser als sie vom USDA im Juli geschätzt wurde. Die für das neue Wirtschaftsjahr erwarteten Endbestände setzte das USDA deshalb ebenfalls leicht nach oben. Gleichzeitig nahmen die USDA-Experten die im Jahresmittel prognostizierten Maispreise zurück. Das hatte offenbar kaum jemand erwartet. Der Markt reagierte geschockt.

Sojaernte schrumpfte

Bei Sojabohnen geschah genau das Gegenteil: Das USDA korrigierte die Sojafläche wider Erwarten kräftig nach unten. Die erwarteten Erträge liess man unverändert. Im Ergebnis schrumpft die neue US-Sojaernte. Die für das neue Wirtschaftsjahr erwarteten Endbestände setzte das USDA nach unten. Gleichzeitig blieben die für die neue Saison erwarteten Sojapreise unverändert. Der Druck vom Getreidemarkt zog auch die Ölsaaten nach unten.

Beim Weizen überwogen für die US-Farmer ebenfalls die negativen Nachrichten. Das USDA setzte die Weizenerträge und damit auch die Erntemenge und die Endbestände in den USA nach oben. Ausserdem korrigierte das USDA die im Jahresmittel erwarteten Weizenpreise nach unten. Es kam der Druck vom fallenden Maismarkt dazu. Die Folge: Ein Absturz der Weizenpreise in den USA - und in Europa.

Preise brechen ein

 

Die Terminmärkte brachen nach der Veröffentlichung der neuen Daten bei Mais und Weizen drastisch ein. Etwas überraschend ging es auch bei Sojabohnen nach unten. In Europa folgten die Maispreise den negativen Vorgaben und rutschen für den November um drei Euro auf 170 Euro (185 Franken) nach unten.

Die Weizenpreise stürzten mit den Maispreisen dramatisch ab. So verlor der vordere September-Weizen in Chicago gut fünf Prozent und fiel auf 474 Cent (4.62 Franken) je Buschel. In Europa folgten die Weizenpreise den negativen Vorgaben und fielen für den September um gut drei Euro auf nur noch 167 Euro (181 Franken). Für den Dezember ging es ebenfalls um 3,0 Euro nach unten auf knapp 173 Euro (188 Franken).

Im Sog der Getreidepreise fielen auch die Kurse für die Sojabohne. Der vordere September-Kontrakt der Sojabohne gab um 1,5 Prozent auf 869 Cent (8.46 Franken) je Buschel nach. Die neue Ernte fiel zunächst um reichlich 1,0 Prozent auf 881 Cent (8.58 Franken). In Europa folgten die Rapspreise den negativen Vorgaben aus Chicago. Sie rutschen für den November um 1 Euro auf 373 Euro (406 Franken) nach unten.