Von der Form her ähnelt sie einer weissen Rübe oder einem Rüebli, geschmacklich hingegen erinnert sie an Sellerie oder Kartoffeln. Die Rede ist von der Pastinake. Das Wurzelgemüse erlebt derzeit einen Boom, wie die Anbau-Zahlen zeigen: Rund 700 Tonnen haben die Schweizer Gemüseproduzenten 2017 geerntet, zehn Jahre zuvor waren es lediglich 11 Tonnen.

Kartoffel verdrängt Pastinake

Der Höhenflug erstaunt, denn Pastinaken landeten zuletzt nur noch selten auf den Tellern. Das war einmal ganz anders: Bis ins 18. Jahrhundert war das bereits von den Römern kultivierte Wurzelgemüse ein Grundnahrungsmittel. Danach wurde es zunehmend durch die schneller wachsende und ertragreichere Kartoffel verdrängt.

Die Pastinake gehört wie Fenchel und Sellerie zur Familie der Doldenblütler. Sie ist eine anspruchslose und robuste Pflanze, die im Frühling gesät und mit dem ersten Frost geerntet wird. Die weisslich-gelben Wurzeln werden 20 bis 30 cm lang und können bei einem Durchmesser von 5 bis 8 cm ein Gewicht von rund 300 Gramm erreichen.

Nahrhaft und gesund

Die Pastinake ist – wie die Kartoffel – reich an Stärke und somit sehr nahrhaft. Ein Teil der Kohlehydrate sind Pektine, die die Verdauung fördern. Daneben weisen die Pastinaken einen hohen Anteil ätherischer Öle auf, die dem Gemüse den charakteristischen, würzig-aromatischen Geschmack verleihen. Die Pastinaken enthalten die Mineralstoffe Kalium, Phosphor, Kalzium sowie Magnesium und im Vergleich zum Rüebli ist der Gehalt an Vitamin C etwas höher.

In der Küche sind Pastinaken vielseitig verwendbar: Aus ihr lassen sich schmackhafte Suppen, Gratins und Eintopfgerichte zubereiten. Sie können als Beilage zu Gemüse oder frittiert wie Pommes frites serviert werden. Auch roh sind die Wurzeln essbar. Und die Blätter der Pastinaken eignen sich wie Petersilie hervorragend zum Würzen. Die Nahrungsmittelindustrie verarbeitet sie zu Babynahrung und Trockengemüse für Fertigsuppen.

Michael Wahl, lid