Zum neunten Mal hat die Economist Intelligence Unit den Global Food Security Index (GFSI) veröffentlicht. Dieser wird von Corteva Agriscience mitfinanziert. In diesem Jahr würde die Ernährungssicherheit in 113 Ländern im Kontext von Einkommensunterschieden und wirtschaftlicher Ungleichheit, Geschlechterungleichheit und Unterschieden bei Umweltbedingungen und natürlichen Ressourcen untersucht, heisst es in der Medienmitteilung von Corteva Agriscience. Dabei wurden auch die Auswirkungen der Pandemie auf die Lücken in den Nahrungsmittelsystemen aufgezeigt.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Ernährungssicherheit das zweite Jahr in Folge gesunken sind, heisst es weiter. «Der Index zeigt die ernsten Herausforderungen rund um die Ernährungssicherheit auf der Welt sowie die Potenziale für ein stärkeres globales Ernährungssystem auf. Die Landwirtschaft steht dabei im Mittelpunkt», sagt Jim Collins, Chief Executive Officer von Corteva Agriscience.

 

Das wurde untersucht

Die globale Ernährungssicherheit wird anhand der Faktoren Bezahlbarkeit, Verfügbarkeit, Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln erhoben. In diesem Jahr wurde erstmals der Faktor «Natürliche Ressourcen und Resilienz» erhoben, welcher die Widerstandfähigkeit von Lebensmittelsystemen gegenüber dem Klimawandel aufzeigt. Zu den Unterindikatoren dieser Kategorie gehören die Abhängigkeit von Nahrungsmittelimporten, das Katastrophenrisikomanagement und das prognostizierte Bevölkerungswachstum.

 

Europa schneidet laut dem Regionalbericht in der Kategorie «Natürliche Ressourcen und Resilienz» besser ab als alle anderen Regionen und ist somit weltweit führend in seinem politischen Engagement zur Anpassung an den Klimawandel, heisst es in der Mitteilung.

Europa besetzt global den zweiten Platz

Insgesamt landet Europa laut dem Indexbericht in Sachen Ernährungssicherheit auf dem zweiten Platz nach Nordamerika. Vor allem bei der Bezahlbarkeit von Lebensmitteln, bei den Nahrungsmittelsicherheitsprogrammen sind die meisten europäischen Länder sehr gut aufgestellt. Doch auch in Europa hat sich die Pandemie auf die Lebensmittelversorgung ausgewirkt. Die Verfügbarkeit war zum einen durch die fehlenden Saisonarbeitskräfte, zum anderen durch die Panikkäufe eingeschränkt.

Der Bericht zeigt jedoch auch, dass die landwirtschaftliche Produktion und die Märkte in Europa stark schwanken können und die Volatilität über dem globalen Durchschnitt liege. Dies erschwere Prognosen und die Planung einer konsistenten Lebensmittelversorgung, so Corteva Agriscience. Um diese Volatilität auszugleichen, müsse die Region stark auf Anpassungsmassnahmen und innovative landwirtschaftliche Bewirtschaftungsmethoden setzen.

Die Schweiz besetzt Platz 8 in Europa

Die Schweiz liegt im Vergleich mit anderen europäischen Ländern mit 77,8 von 100 Punkten auf Platz acht. Während sie bei der Bezahlbarkeit, Verfügbarkeit sowie Qualität und Sicherheit von Lebensmittel auf den Plätzen 12 bzw. 11 liegt, punktet sie bei den natürlichen Ressourcen und Resilienz, wo sie Platz 6 belegt. Als Problem werden für die Schweiz lediglich die politischen Verpflichtungen zu Ernährungssicherheit und Zugang sowie die landwirtschaftlichen Importzölle identifiziert.

Im Bezug auf Food Waste gehöre die Schweiz zusammen mit Irland und Norwegen zu den absoluten Spitzenreitern. Die drei Länder reduzieren erfolgreich Lebensmittelverluste mithilfe verschiedener Organisationen, heisst es im Regionalbericht.

Mehr Zahlen zur Situation in der Schweiz finden Sie hier.