Familie Grod bewirtschaftet im Reusstal 27 Hektaren Land, davon 15 ha offene Ackerfläche, Raps, Getreide und Mais, 7 ha Kunst- und Naturwiesen zum Verkauf von Heu und 5 ha Ökofläche inklusive Streuland. Mit dem Neubau des BTS-Maststalls mit 16 00 Plätzen wurde der Betriebszweig Pouletmast neu auf 20 00 Plätze aufgestockt, die Milchproduktion aufgegeben und damit das Betriebseinkommen wesentlich verbessert.


Respektable Investition in Maststall


Neu ist die Pouletmast für Grods nicht, sie mästeten seit mehr als 20 Jahren für die Bell Schweiz AG. Neben dem Betriebsleiterehepaar arbeitet der Vater Hans Grod in Teilzeit, und zur Ausstallung werden entsprechende Aushilfen aufgeboten.


Wegen möglicher Immissionen haben sie den Neubau ausserhalb des Weilers Werd platziert, rund 700 Meter vom Wohnsitz entfernt. «Mit dieser Distanz mussten wir uns auseinandersetzen, heute können wir sagen, wir haben richtig entschieden», bestätigt die Bäuerin Carla Grod.

Hanspeter Grod ergänzt: «Wir hatten es satt, bei der Käsereimilchproduktion und einer Lotterie mit steigenden Rückbehalten mitzumachen. Die jahrelangen guten Erfahrungen mit der Pouletmast bei Bell haben uns motiviert, rund 1,1 Mio Franken zu investieren. Nicht bloss in den Stall, auch Zufahrt, Wendeplatz und Erschliessung kosteten Geld. Geld, das aber über die Jahre wieder zurückfliessen wird.

Die Abrechnungen kommen prompt und die Auszahlungen erfolgen pünktlich. Als Bell-Mäster sind wir organisiert, werden angehört und respektiert, und was beschlossen ist, wird vom Abnehmer auch eingehalten», lobt Hanspeter Grob.


Die Arbeitsspitze ist das ­Ausstallen


Die täglich wiederkehrenden Arbeiten könne man zu zweit gut bewältigen, bestätigt das Ehepaar. Für das Leeren des Stalls brauche es aber 18 bis 20 Personen, damit die Tiere innert gut einer Stunde verpackt und geladen sind. «So lange können die Helferinnen und Helfer intensiv durchhalten, auch Jugendliche, die gerne ein Sackgeld verdienen, und nachher gibt es ein ausgiebiges Morgenessen», weiss die Bäuerin aus Erfahrung. Denn sie ist es, welche die Leute jeweils für die Morgenstunden aufbietet. Nach dem Morgenessen können die Helfer dann ihrer angestammten Arbeit nachgehen oder die Kanti besuchen. Praktisch sei es, dass die Ausstallung mit genauem Zeitplan schon zehn Tage im Voraus bekannt gegeben werde.  


Waschen und Desinfektion durch Reinigungs-Equipe


Gleich nach dem Ausstallen wird der Stall mit der Frontschaufel ausgemistet. Künftig wird der Mist auf dem noch zu erstellenden Mistplatz zwischengelagert, bis dieser an den befreundeten Ackerbaubetrieb geht, mit dem die Nährstoffbilanz als Teilbereichsgemeinschaft vollzogen wird. Der besenreine Stall wird vorgewaschen, der Schmutz mindestens einen Tag eingeweicht, damit die Reinigungs-Equipe der Bell anschliessend die gründliche Reinigung und Desinfektion vornehmen kann.

Nach dem Ausmisten und der Reinigung bleibt der Betonboden des Stalls noch warm, der gut isolierte Stall trocknet so rasch ab. Aus hygienischen Gründen wird der Stall rund eine Woche leer gehalten, bis dann die Eintagsküken, rechtzeitig vorangemeldet und pünktlich geliefert, wieder in den frisch eingestreuten Stall kommen. «In der Leerzeit darf der Stall auch im Winter nicht abkühlen, sonst muss er wieder mit viel Energie aufgeheizt werden», weiss Hanspeter Grod.


Bereits sieben Umtriebe ohne Medikamentierung


«Im neuen Stall haben wir bereits den siebten Umtrieb ohne jede Medikamentierung  hinter uns», bestätigt der Mäster. Wichtig sei ein gutes Hygienekonzept, das konsequent eingehalten werde. Sollte etwas Ausserordentliches passieren, stehe der Beratungsdienst der Bell Geflügel zur Verfügung, und würde eine Medikamentierung notwendig, wäre der Tierarzt des Abnehmers dafür zuständig. «Alles in allem sind wir zufrieden mit der Mast. Befriedigend ist vor allem, ein Produkt zu erzeugen, das am Markt gefragt ist», erklärt das Ehepaar Grod.  

Josef Kottmann