Der Präsident des SRV, Ruedi Zgraggen, führte in gewohnt ruhiger Weise durch die Generalversammlung, auch als die Diskussion zeitweise sehr lebhaft wurde. Dies war der Fall, als die Heuhändler von den neuen Vorschriften der Bio Suisse über die Raufutterfütterung von Rindvieh, Schafe, Geissen und Pferde erfuhren.

Es hat viel Heu in den Scheunen

Bei der Besprechung der aktuellen Marktlage widersprach niemand dem Präsidenten, der den Heumarkt als ruhig, die Versorgung mit Raufutter als gut und die Heu- und Emdernten 2019 als qualitativ und quantitativ als sehr gut bezeichnete. Auch Mais, Zuckerrübenschnitzel und Grassilage in Grossballen sei reichlich vorhanden und werde genügend angeboten. Der sonnige Herbst verlängerte die Weidesaison und im Tal weidete das Vieh auch noch am regnerischen Freitag, als die SRV-Generalversammlung Ende November im Hauptort den Kantons Uri über die Bühne ging. Angesichts der guten Versorgungslage beschloss die Versammlung, den Preis für belüftetes Heu in Ballen, verladen und ab Hof bei 29 bis 32 Franken zu belassen. Auf den Vorschlag eines Mitgliedes hin beschlossen die anwesenden Heuhändler, für inländisches, bodengetrocknetes Heu - sogenanntes Pferdeheu – keinen Richtpreis festzulegen. Es gelte der jeweils aktuelle Tagespreis. Weiter wurde bestimmt, dass für Stroh inGrossballen, ab Hof und verladen, ebenfalls der Tagespreis gelte. Der Preis für Stroh in Kleinballen wurde hingegen unverändert bei 18 Franken je 100 Kilo, ab Hof und verladen, belassen.

Biokühe müssen Schweizer Bio-Heu fressen

Beatrice Scheurer von Bio Suisse informierte die Versammlung über die neuesten Bestimmungen bei der Fütterung der Raufutterverzehrer auf den Knospen-Bauernhöfen.

  • Ab dem 1. Januar 2020 muss der Anteil Bio-Raufutter mindestens 90 Prozent betragen. Maxi-mal 10 Prozent EU-zertifiziertes Bio-Raufutter ist erlaubt.
  • Mühlennachprodukte und Zuckerrübenschnitzel in Bioqualität – egal aus der Schweiz oder im-portiert – gelten als Grundfutter.
  • Ab dem 1. Januar 2022 muss der Anteil Schweizer Bio-Raufutter 100 Prozent betragen. Importfutter in Bioqualität darf nur in ausserordentlichen Situationen importiert werden, und nur wenn Bio Suisse Ausnahmebewilligungen für Importe erteilt.
  • Ab dem 1. Januar 2022 darf der Anteil Kraftfutter für die Raufutterverzehrer maximal fünf Prozent betragen.
  • Ab dem 1. Januar 2020 muss für Geflügel und Schweine Bio-Einstreue verwendet werden, egal aus der Schweiz oder importiert. Walderde und Hobelspäne müssen nicht Bio-Zertifiziert sein.
  • Für Rindvieh-Einstreue bestehen aktuell keine Vorschriften für die Biobauern von Seiten der Bio Suisse.

Ruedi Zgraggen übergibt an Fabian Gut

Bei den Wahlen trat nach neun Jahren Ruedi Zgraggen nicht mehr als Präsident an. Der Vorstand schlug als Präsident Fabian Gut aus Muolen SG vor. Fabian Gut führt ein Heu- und Strohhandelsgeschäft. Er wurde von der Versammlung einstimmig gewählt. Ruedi Zgraggen wurde anschliessend von der Versammlung zum Ehrenmitglied gewählt. Neu in den Vorstand wurde Christian Gisler, Geschäftsführer der Zgraggen Transport AG, gewählt. Simon Gerber und Daniel Betschart wurden als Vorstandsmitglieder wiedergewählt. Als neuer Rechnungsrevisor anstelle des zurücktretenden Rolf Hurter wurde Heinz Janser gewählt und Beat Läderach wurde als bisherigen Rechnungsrevisor auch erneut gewählt. Im Anschluss informierte Sepp Murer, Präsident Zentralschweizer Bauernbund, über politische Neuigkeiten und überbrachte die Grüsse des Schweizerischen Bauernverbandes.

 

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