Die Starparade in Burgdorf BE hat heute Morgen um 9 Uhr begonnen. Den Startschuss gaben vier Kategorien Rinder, die Patrick Matti, Turbach BE, richtete. Die BauernZeitung berichtet aus der warmen Markthalle in Burgdorf zu den einzelnen Kategorien und gibt die Titel jeweils nach den Entscheiden bekannt.

sb

 

 

Nun starten die Kühe


In der ersten Kategorie, der Nr. 5, laufen erstlaktierende SF-Kühe ein. Gerichtet werden sie, wie auch die Simmentalerkühe an der Starparade, von Jan Jungen, Kienthal BE. Jungen ist seit 2017 als Viehschauexperte auf den Beständeschauplätzen unterwegs. Der junge Oberländer ist als SF-Züchter bekannt.
 
In der ersten Kategorie entscheidet sich Jungen für Grischuna (Odyssey-ET) von Ueli Aeschlimann Trub. Auf den zweiten Platz schafft es Melitta (Kilian) von Hans und Res Staub, Eriswil.

Die nächste Kategorie richtet Christian Stegmann, Mont-Soleil. Er ist an der Starparade für die Rassen Red Holstein und Holstein zuständig. Stegmann ist in der Schweizerischen Schaukommission als Gruppenleiter auf den Viehschauplätzen im Einsatz. In seinem Stall stehen Red-Holstein- und Holstein-Kühe.
 
Er entscheidet sich für die Siegerin Nena (Armani-ET) von Beat Käser, Oberdiessbach. Im zweiten Rang klassiert sich Güdel’s Mad Max Katrisha-ET von Fritz Güdel, Kaltacker.

Christian Stegmann richtet die Kategorie 7, in der 13 Holstein- und Rotfaktor-Erstmelk-Kühe auflaufen. Er setzt Lüthis Sid Salome von Erich Siegenthaler, Biembach, auf den ersten Rang. An zweiter Stelle steht Bejew-HR Golden Dream Deljeweled von Adrian Haldimann, Dürrenroth.

Für die Kategorie 8 ist wiederum Jan Jungen zuständig. Er sucht die Siegerin bei den älteren SF-Erstmelkkühen. Er entscheidet sich für eine Pickel-Tochter. Es ist Sunny von Rudolf Walther, Schwanden i. E. Pickel hat bereits Anfang der 90er-Jahre Schaukühe geliefert.
Auf den zweiten Rang schafft es Habchit’s Manitou Letizia von Peter Hofer, Arni.

Die Kategorie 9 richtet Christian Stegmann. Es sind zehn ältere RH-Erstlingskühe. Es sei eine nicht sehr ausgeglichene Kategorie, erklärt Stegmann am Mikrofon.
Auf den ersten Rang schafft es Hirsbrunners Joyboy Korea. Auch Joyboy liefert, wie Pickel, seit vielen Jahren erfolgreiche Schaukühe. Korea gehört der Generationengemeinschaft Paul und Simon Hirsbrunner, Zollbrück. Auch die zweite kommt aus Hirsbrunners Stall. Es ist Hirsbrunners Andy Waruschka. Beide bestechen für Stegmann mit viel Weiblichkeit.

Die nächste Kategorie (10) ist eine HO-/RF-Kategorie. Christian Stegmann entscheidet sich nach intensiver Begutachtung der 13 Kühe für Thosta Atwood Sara von Thomas Rindisbacher, Sumiswald. Hinter ihr steht Hf V. Hubberg Mccutchen Mckayla von Urs Buri und Matthias Staub, Hasle-Rüegsau.

Nun laufen erstmals Simmentaler-Kühe auf. Und schon zeigt sich die Ring-Abschrankung in Gefahr. Jakob Schenk, Vizepräsident des Emmentalischen Fleckviehzuchtverbands, greift ein und richtet den Ring wieder her. Und schon kann es weitergehen.
Zu heimatlichen Klängen begutachtet Jan Jungen die sechs Kühe. Er entscheidet sich in seiner Wahl um die Siegerin für Penelope (Fabbio) von Daniel Stettler, Schangnau. Auf den zweiten Rang schafft es Daria (Carlo) von Daniel Blum, Konolfingen.
 

Die Kategorie 12 gehört wiederum den Simmentaler-Züchtern. Sieben Kühe treten um den Kategorien-Sieg an.
In der Ausmarchung um die Star-Titel werden immer die erst- und zweitklassierte Kuh einer Kategorie teilnehmen. Heuer werden die Rassen getrennt gerichtet. Das heisst, es wird auch zum ersten Mal zwei Starkühe geben. Eine der Rassen SI und SF, sowie einer der Rassen RH, HO und RF.

Eine richtige Diva gewinnt


Die Kategorie 12 gewinnt eine richtige Diva, wie Jan Jungen sie bezeichnet. Jessica (Fabbio) gehört Walter und Brigitte Stucki, Niederhünigen. Hinter ihr reiht sich Monia (Unic) von Hans Maurer, Wichtrach ein. Neben einem bestechenden Exterieur, zeichnet sie sich mit einem erstaunlich hohen Milchgehalt aus. Die erste Laktation schloss sie mit 5210 kg mit einem Fettgehalt von 5,01% und einem Eiweissgehalt von 3,70% ab.

Die Kategorie 13 marschiert im Ring auf. Es sind zweitlaktierende SF-Kühe. Hier entscheidet sich Jan Jungen für Galilea (Astronom) von Hans Boren, Langnau i. E. «Eine richtige Jungen-Kuh», sagen Kenner zu seiner Wahl. Sie dürfte eine heisse Kandidatin sein, wenn es um die Vergabe des Titels Starkuh oder Stareuter geht.
Im zweiten Rang steht Lisette (Carlman) von Urs Krummenacher, Gohl.

Christian Stegmann kommt in den Ring. Er richtet die Kategorie 14, zweitlaktierende Kühe der Rasse Red Holstein. Stegmann muss sich für die nicht ganz einfache Kategorie Zeit nehmen und bewegt sich viel im Ring. Schliesslich fällt seine Wahl auf Gratgerber’s Adonis Uana-Red im Besitz von Walter Gerber, Signau. Sie steht vor Oberli’s Odyssey Maleika von Beat Oberli, Süderen.

ASR-Reglement verbietet Verlängerung

Holstein- und Rotfaktor-Kühe laufen kurz nach dem Mittag in den Ring. Das neue Ausstellungsreglement der Arbeitsgemeinschaft Schweizer Rinderzüchter (ASR) verbietet eine künstliche Verlängerung der Misswahlen aufgrund einer Mittagspause. Dem muss auch das OK um die Emmentaler Starparade gerecht werden und verzichtet daher in Burgdorf auf eine Mittagspause. Richter und Aussteller arbeiten seit letztem Jahr durch.
In der Kategorie 15 setzt Christian Stegmann die Kuh Rietwies Hol Observer Lavera von Beat Oberli, Süderen, an die Spitze. Auf dem zweiten Rang steht Sunny-Place Lookout Paola der Betriebsgemeinschaft Schenk, Eggiwil.

In der Kategorie 16 hat Jan Jungen sechs SF-Kühe zu richten. Er stellt Jnes (Nils) der Gebrüder Ramseier, Süderen, an die Spitze. Den zweiten Platz holt sich Sophie, eine Manitou-Tochter von Rudolf Walther, Schwanden i. E.

Christian Stegmann macht sich an das Richten der Kategorie 17. Auf dem ersten Rang steht Simone (Acme-ET) von Hansueli Reinhard, Rüedisbach. Hinter ihr klassiert sich eine schauerfahrene Kuh,  Tschirren’s Armani Bolivia von Hans und Thomas Tschirren, Enggistein.

Eine enorm starke Kategorie 18 betritt den Ring. Kühe mit Schauerfahrung ohne Ende. Die Zuschauer warten gespannt. Was macht Jan Jungen mit der zweitletzten Kategorie?
Siegerin wird Zieberli (Bivio), Ueli Aeschlimann, Trub. Hinter ihr klassiert sich Jana von Res und Hans Staub, Eriswil.

Nun betritt die letzte Kategorie den Ring. Die Starkuh 2017 ist mit dabei. Thomi’s Diploma Frivole läuft zusammen mit Stareuter-Kuh 2017, Ibiza (Nilson) von Hansueli Kohler, Häusernmoos, um die Spitze in der Kategorie 19 mit. Wird es einer der beiden reichen? Kommen sogar beide in die Endausmarchung um die Star-Titel 2018?
Christian Stegmann entscheidet. Er setzt Frivole auf den ersten Rang. Hinter ihr folgt, wie erwartet, Ibiza. Sie werden heute noch einmal zu sehen sein.

 

Nun geht es um die Vergabe der Titel

Starrind, Stareuter SI/SF, Starkuh SI/SF, Stareuter RH/HO, Starkuh RH/HO und Starzüchter.
 
Ganz zum Bedauern der Kinder wird neu auf die Wahl einer Allstar-Kuh verzichtet. Früher durften die Kinder der Züchter mit Nummern-Tafeln die Punkte der Richter an die Kandidatinnen der Allstar-Teilnehmerinnen vergeben.
 
In wenigen Momenten ist klar, wer mit dem Titel Starrind nach Hause geht.
Es ist dies Pearl (Hardy) von Adrian Zürcher, Bowil. 

«Wir sind gespannt, wie die Würfel fallen!», erklärt EFZV-Präsident Rudolf Sommer durch das Mikrofon. Die Simmentaler- und Swiss-Fleckvieh-Kühe betreten den Ring. Jan Jungen wird schon bald seine Entscheidung bekanntgeben.
«Eine Augenweide, wenn wir die Kühe hier schauen», erklärt Jungen am Mikrofon und schreitet zur Tat. Er schickt die Kühe, die er nicht in der Endausmarchung will, aus dem Ring. Unter ihnen auch die bekannte Jana von Hans und Res Staub.
Fünf SF-Kühe und eine SI-Kuh bleiben im Rennen.
 

Galilea ist eine Jungen-Kuh

Den Stareuter-Titel vergibt der Richter an SF-Kuh Lisette von Urs Krummenacher, Gohl.
Starkuh 2018 wird Galilea von Hans Bohren, Langnau i. E. Und somit haben die Kenner Recht erhalten, Galilea ist eine Jungen-Kuh.