Im deutschen Brandenburg wird intensiv nach Wildscheinen gesucht, die mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infiziert sein könnten. Wie Topagrar berichtet, sind Hubschrauber mit Wärmebildkameras im Einsatz, um Wildschweinrotten aufzuspüren. Zudem haben die Behörden in der Kernzone des neuen ASP-Schutzgebiets Prämien für das Melden von Wildschwein-Kadavern in der Höhe von 150 Euro pro Tier ausgesetzt. Zwar haben zur Kernzone nur berechtigte Personen Zutritt, aber auch in der frei zugänglichen Pufferzone werden Kadaver-Funde mit 100 Euro belohnt. Laut deutschen Medienberichten werde im Notfall «die gesamte Verwaltung mit 1000 Mann ausrücken.»

Der reife Mais darf nicht geerntet werden

Um Wildschweine nicht zu vertreiben und damit die Verbreitung der ASP zu fördern, ist in der Brandenburger Restriktionszone die Bewirtschaftung land- und forstwirtschaftlicher Flächen verboten worden. Gemäss der deutschen Schweinepest-Verordnung können solche Verbote oder Beschränkungen für maximal ein halbes Jahr ausgesprochen werden. Somit können die betroffenen Landwirte den reifen Mais nicht ernten. 

Die Futterversorgung der Rinder ist in Gefahr

Die Ernteverbote bringen laut Topagrar die Brandenburger Rinderhalter in Bedrängnis. Weil der reife Mais stehen bleiben muss, steht die Futterversorgung der Betriebe auf der Kippe. Nach mehreren Dürrejahren drohe nun eine Futterknappheit durch die ASP. 

Schweinehalter dürfen ihren Tieren kein Gras, Heu oder Stroh verfüttern, das in den letzten sechs Monaten im gefährdeten Gebiet geerntet worden ist. 

 

Ausbreitung kommt nicht unerwartet

Letzte Woche wurde erstmals ASP bei einem toten Wildschwein in Deutschland nahe an der Grenze zu Polen nachgewiesen. Das sich nun weitere Verdachtsfälle bestätigt haben, kommt laut Topagrar nicht unerwartet. Der erste ASP-infizierte Kadaver sei bereits stark verwest gewesen, weshalb davon auszugehen war, dass weitere Wildschweine angesteckt worden sind.