Nach umstrittener Grosseltern-Äusserung der Klimabewegung: Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel verspricht der jüngeren Generation trotz ihres fortgeschrittenen Alters einen entschiedenen Kampf gegen den Klimawandel.

"Es stimmt ja auch: Ich bin mit meinen 65 Jahren in einem Alter, in dem ich persönlich nicht mehr alle Folgen des Klimawandels erleben werde, die sich einstellen würden, wenn die Politik nicht handelte", sagte die Kanzlerin in ihrer Neujahrsansprache, die am Dienstagabend ausgestrahlt werden sollte. "Es sind ja unsere Kinder und Enkel, die mit den Folgen dessen leben müssen, was wir heute tun oder unterlassen. Deshalb setze ich all meine Kraft dafür ein, dass Deutschland seinen Beitrag leistet - ökologisch, ökonomisch, sozial - den Klimawandel in den Griff zu bekommen."

Mit der gelassenen Anspielung auf ihr Alter reagierte die Kanzlerin vermutlich auch auf einen Tweet der Bewegung "Fridays for Future", der vor einigen Tagen für heftige Debatten gesorgt hatte. "Warum reden uns die Grosseltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei", hiess es darin. Später entschuldigten sich die Klimaaktivisten für ihre Äusserung: "Wir möchten uns aufrichtig bei allen entschuldigen, die sich durch unseren satirisch gemeinten Tweet heute Morgen verletzt gefühlt haben. Auch die tolle Unterstützung unzähliger Grosseltern wollen wir nicht geringschätzen."

Merkel mahnte in ihrer Ansprache dazu, den Kampf gegen den Klimawandel ernstzunehmen. "Die Erwärmung unserer Erde ist real. Sie ist bedrohlich. Sie und die aus der Erderwärmung erwachsenden Krisen sind von Menschen verursacht", sagte sie. "Also müssen wir auch alles Menschenmögliche unternehmen, um diese Menschheitsherausforderung zu bewältigen. Noch ist das möglich."

 

Sturm der Entrüstung über Kinderchor

Derweil hat ein Video des WDR-Kinderchors ein Sturm der Entrüstung ausgelöst. Das Lied singt der Kinderchors „Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau.“ 

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