Wie wir Ende Juni berichteten, musste Deutschlands grösste Fleischfabrik Tönnies aufgrund von mehr als 1000 Corona-Infizierten für zwei Wochen ihre Tore schliessen. 

Keine Notschlachtungen geplant

Nun befinden sich 500'000 Schweine wegen des Stillstands in der Warteschleife, wie agrarheute.com berichtet. Matthias Quaing, Marktreferent bei der Interessensgemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) erklärte gegenüber dem Inforadio des rbb, dass es aber nicht zu Notschlachtungen kommen werde.

Schweinehalter müssen mit niedrigerem Preis leben

Ein Grossteil der Schweine werde auf andere Schlachthöfe verteilt. Für die Schweinehalter eine unangenehme Situation – sie würden an ihre Kapazitätsgrenzen stossen. Zudem müssten die Schweine gefüttert werden, die eigentlich jetzt beim Schlachter sein sollten. Sie werden zu schwer und deshalb deutlich schlechter bezahlt, heisst es.

Deutsche Bundesargrarministerin fordert Lösungen

Bundesargrarministerin Julia Klöckner fordert Lösungen, um die Abnahme von Tieren aus den Ställen auch in der Corona-Krise sicherzustellen. «Trotz eingeschränkter Schlachtkapazitäten darf der Tierschutz auf keinen Fall vernachlässigt werden», sagt sie.

Die Fleischwirtschaft habe zugesichert, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um Prozesse zu optimieren. 

Weil Schlachthöfe wegen Corona-Fällen nur eingeschränkt arbeiten, fehlen laut Ministerin etwa 14 Prozent der normalen Schlachtkapazitäten für Schweine.