Die Landwirte Deutschlands sind erbost. Und wie nicht zum ersten Mal ziehen sie los, um mit ihren Traktoren nicht nur ein Zeichen zu setzen, sondern auch Druck zu machen. Bereits seit Tagen stehen hunderte Bauern mit dutzenden Traktoren vor den Zentrallagern von Lidl , Aldi und Edeka, berichtet Agrarheute. Teilweise sei auch schon die Polizei eingeschritten.
Antwort auf einen Brief der Detailhändler
Den Prostest ausgelöst habe ein Brief der grossen Detailhändler an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Darin hatten sich die Topmanager von Edeka, Rewe, Aldi, Lidl und Kauflland über Äusserungen der Landwirtschaftministerin Julia Klöckner beschwert. Es geht um einen Gesetzesentwurf Klöckners, mit dem Landwirte und kleinere Lieferanten besser vor dem Preisdruck grosser Händler geschützt werden sollen, so Agrarheute. Dass die Landwirtschaftministerin von teils unfairen Bedingungen sprach, bezeichnen die Topmanger als «Zerrbild des Detailhandels».
Mit einer #Blockade-Aktion in #Rostock haben Bauern aus dem gesamten Nordosten gegen die Preispolitik im #Lebensmittelhandel protestiert. #MV#Preise#Lebensmittelpreise#Protest#Lidl#Lebensmittel#Klöcknerhttps://t.co/8hzUyLRJGY
— NDR MV (@ndrmv) December 1, 2020
Lidl reagiert mit Brief an Landwirte
Am 2. Dezember kam die Reaktion von Lidl auf die andauernden Blockaden: In einem weiteren Brief, der sich dieses Mal an die Landwirte richtet, verspricht der Chef der Supermarktketten Lidl und Kaufland, Gespräche «mit Politik, auf Verbandsebene und meinen Kollegen bei den Handelsunternehmen zu führen», zitiert Agrarheute. Er wolle sich für eine Verbesserung der Situation der Landwirte einsetzen. Zuvor hatte Julia Klöckner in einer Videobotschaft angekündigt, sich mit Lidl in Verbindung zu setzen.
In dem Schreiben ist ausserdem von einer Einigung die Rede, nach der nun die Blockaden aufgelöst werden sollen.