Seit vier Jahren nistet der Storch auf dem Silo neben dem Stall mit 120 Kühen. Landwirt Mathias Suter lacht: «Der macht ganz schön grosse ‹Flären› auf die Solaranlage». Diese können für die Solarmodule zwar auch zum Problem werden, doch die Schmutzschicht hier stammt vor allem von den Kühen, deren Emissionen über die Firstlüftung entweichen und sich dann absetzen. «Dazu kommt der Staub, der von den Fahrten auf dem Betrieb während des Auffüllens der Silos entsteht», erklärt Mathias Suter von der Betriebsgemeinschaft Schorenplus am Standort im aargauischen Mühlau. Er weiss, dass die Leistung der Module unter der Schmutzschicht deutlich reduziert ist. Für die Reinigung selbst auf das Dach zu steigen, war ihm aber zu gefährlich. Abgesehen davon, dass auch die Zeit gerade jetzt im Frühling knapp ist, es sind doch immerhin über 1000 Module. Deshalb beauftragte er eine spezialisierte Firma damit.

Steuerung via Joystick

René Keiser von der Firma Strahlkraft AG schickt seinen Reinigungsroboter «Gekko» besonders oft über Solaranlagen auf solchen Bauernhöfen mit Tierhaltung los. Der Spezialist steuert das Gerät hier in Mühlau von einer Hebebühne aus mit dem Joystick über die Module, eine Dachbegehung ist nicht nötig. Der Roboter schaffe Dachneigungen bis 25 Grad problemlos. «Hier braucht es zwei Durchgänge, damit wirklich der ganze Schmutz weggeht», erklärt er.

Reinigung alle zwei Jahre

Er habe allerdings schon Anlagen angetroffen, bei denen zu lange nichts gemacht worden sei, und zwei Reinigungsfahrten bei weitem nicht ausreichten. Er empfiehlt eine solche maschinelle Reinigung deshalb alle zwei Jahre. Dann liessen sich auch die Reinigungskosten für den Roboter dank der wieder erlangten vollen Leistungsfähigkeit der Module problemlos decken. Zudem steigt die Lebensdauer der Anlage mit einer entsprechenden Pflege, die gut unterhalten über 30 Jahre ihren Zweck erfüllt.

Der Unterschied zwischen gereinigten und noch verschmutzten Modulen ist in Mühlau gut erkennbar. Auch, weil der «Gekko» mit seinen rotierenden Bürsten auf der anderen Dachhälfte bereits einige Tage zuvor unterwegs war. Mathias Suter überlegt sich nun, ob er den Roboter künftig alle zwei bis drei Jahren fix buchen soll. Die besonders anfälligen oberen zwei Modul-Reihen gleich neben dem First würde er aber einmal pro Jahr selbst reinigen. «Mit einer Hebebühne sollte das machbar sein», sagt er. Keiser ratet ihm allerdings, dies nicht mit dem Hochdruckreiniger zu tun, weil dabei die Module beschädigt werden. Zudem sollte nur kalkfreies Wasser verwendet werden, um Kalkstreifen auf den Modulen zu verhindern. Zumindest das, sollte laut Mathias Suter aber kein Problem sein: «Wir haben eines der weichsten Wasser der Schweiz.»