Nicosulfuron ist ein Herbizid, das vor allem im Maisanbau eingesetzt wird. Es ist einer der Wirkstoffe, Anfang Jahr als «besonders problematisch» eingestuft und für die neue Grenzwerte festgelegt worden sind. Daraus und den Daten zur Gewässerqualität zeiht der Kanton Jura nun Konsequenzen und spricht ein Verbot für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mit Nicosulfuron in den Einzugsgebieten der Flüsse Allaine, Coeuvatte und Vendline. Der Wirkstoff sei für Wasserorganismen hochgiftig und in den Hauptflüssen der Ajoie regelmässig nachgewiesen worden.

Kaum andere Flüsse betroffen

Zwar hat man laut Mitteilung des Kantons Jura in den genannten Wasserläufen «sehr häufig» Konzentrationen von Nicosulfuron über den akuten und chronischen Grenzwerten gemessen, andere jurassische Flüsse seien aber kaum betroffen gewesen. 

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Die kantonalen Messungen zeigten zu hohe Konzentrationen von Nicosulfuron in drei Hauptflüssen des Jura. (Karte Kanton JU)

Gefahr auch bei normaler Verwendung

Es gebe keine Hinweise auf illegale oder unsachgemässe Verwendung des Herbizids. Die zu hohen Werte in der Ajoie zeigen aber aus Sicht der kantonalen Behörde, dass in der betroffenen Region selbst bei normaler Verwendung die Gefahr einer «erheblichen Wasserverschmutzung» bestehe. 

Im betroffenen Gebiet gibt es einerseits grosse Ackerflächen mit Mais und andererseits sind die Böden aus Karstgestein. Dadurch werde das Pflanzenschutzmittel nur ungenügend zurückgehalten und im unterirdischen Wasser schlecht abgebaut, heisst es in der Mitteilung. 

Gemeinsame Entscheidung

In Anbetracht der Wasserprobleme und der Tatsache, dass es Alternativen zu Nicosulfuron gibt, seien alle beteiligten Dienststellen und der Berufsverband Agrijura zum Schluss gekommen, dass es Massnahmen brauche. Daher sind ab dem 1. Januar 2021 Nicosulfuron-haltige Pflanzenschutzmittel auf dem Gebiet der Ajoie verboten.