Neben dem ausführlichen Agrarbericht greift der «Agrarbericht kompakt» einige interessante Erkenntnisse aus der Datenflut auf. Dieses Jahr sind besonders die Vergleiche mit der Jahrtausendwende interessant, da man so einen runden Zeitraum von 20 Jahren überblickt.

Ausbildung: Viele Frauen ohne Berufsabschluss

Ein Viertel der Frauen in der Landwirtschaft hat einzig die obligatorische Grundschule abgeschlossen und im Anschluss keine Berufsausbildung absolviert. Im Gewerbe hingegen liegt dieser Anteil bei 10 Prozent. Ein Drittel der Landwirte und 15 Prozent der Bäuerinnen haben eine höhere Berufsbildung. 

Einkommen: Tendenz weiter steigend

Gegenüber dem Vorjahr verdiente man in der Landwirtschaft 2019 5 Prozent mehr, was einem Mehrbetrag von gut 3'600 Franken entspricht. Seit einigen Jahren gibt es beim landwirtschaftlichen Einkommen eine steigende Tendenz. Mehr zum landwirtschaftlichen Einkommen lesen Sie hier. 

Strukturwandel: Weniger Höfe, weniger Beschäftigte

2019 gab 800 Betriebe oder 1,6 Prozent weniger Höfe in der Schweiz als 2018. Die Anzahl Beschäftigte sank um 1,5 Prozent. Gegenüber dem Jahr 2000 ist das ein Rückgang um 20'500 Betriebe und 53'700 Beschäftigte. 

Nutztiere: Weniger Tiere, weniger Tierhalter

In den letzten 20 Jahren sank die Anzahl Rindviehhalter um 30 Prozent, die Schweinehalter um rund 60 Prozent und die Halter von Hühnern um 35 Prozent. Über alle Tierarten hat sich die Anzahl Grossvieheinheiten um gut 4 Prozent verringert. Alle Tierbestände sinken, ausser jene von Geflügel und Ziegen.

Milch: Deutlich grössere Mengen

Dank züchterischem Fortschritt, leistungsgerechter Fütterung und der Konzentration der Produktion auf weniger Betriebe stieg in den letzten zehn Jahren die Produktivität sowohl pro Betrieb als auch pro Kuh, im Berg- wie auch im Talgebiet. Konkret steigerte sich die gelieferte Milchmenge um 48 Prozent (Tal-) bzw. 39 Prozent (Bergbetriebe). 

Produzentenpreise: Tendenz steigend

Zwar zeigt sich je nach Produkt eine unterschiedliche Entwicklung, tendenziell darf man sich aber über steigende Produzentenpreise freuen. Vor allem beim Gemüse sind sie im Vergleich zum Vorjahr fast durchwegs gestiegen, auf dem Schlachtviehmarkt vor allem in der konventionellen Produktion. 

Ausgaben des Bundes: 5,1 Prozent für die Landwirtschaft

Mit 3,658 Milliarden Franken steht die Landwirtschaft bei den Ausgaben des Bundes an sechster Stelle (nach den Bereichen soziale Wohlfahrt, Finanzen und Steuern, Verkehr, Bildung und Forschung sowie Sicherheit). Zwar ist dieser Betrag seit mehreren Jahren stabil, anteilsmässig an den Gesamtausgaben des Bundes gemessen ist die Tendenz aber sinkend.