Der Begriff «Precision Farming» wird vor allem mit dem Pflanzenbau verbunden. In letzter Zeit haben sich Anwendungen wie das erkennen von Krankheiten oder Trächtigkeit anhand von Datenanalysen auch in der Tierhaltung vor allem von grösseren Nutztieren verbreitet. Nun haben Michael Toscano und sein Team an der Vetsuisse-Fakultät in Bern detaillierte Tagesabläufe einzelner Legehennen aufgezeichnet.

Hyperaktive und faule Hühner

Die Forscher haben fünf Zonen im Stall und Aussenbereich definiert. Dann erfassten sie vom Aufstehen bis Schlafengehen wo und wie lange sich ein Huhn aufhält. Die Resultate zeigen: Legehennen sind Gewohnheitstiere. Der Tagesablauf eines Huhns ist täglich fast gleich, jedoch von Huhn zu Huhn sehr unterschiedlich. Es gibt hyperaktive und faule Hühner.

Solche Erkenntnisse könnten helfen die Fütterung zu optimieren oder die Tiergesundheit zu analysieren. Beispielsweise helfen Auswertungen der Bewegungsmuster von Mastgeflügel heute schon die Vorkommnisse der Infektionskrankheit Campylobacter frühzeitig zu erkennen.

Künstliche Intelligenz auf Feld und Wiese 

Am Treffen vom Swiss-Food-Research-Netzwerk, zeigten auch andere Projekte die Potenziale der Datenerfassung und Bilderkennung. Unterstützt wird die computergesteuerte Bilderkennung jeweils von intelligenten Programmen, die mit massenhaft Bildmaterial trainiert wurden. Damit können zum Beispiel dann Kameras Blacken erkennen, oder reife von unreifen Broccolis oder Tomaten unterscheiden. Der Einsatz wird zur Zeit auf Feld und Wiese getestet.

Auch die Blockchain-Technologie gewinnt an Bedeutung. Das Bundesamt für Landwirtschaft will im Bereich Projekte lancieren und auch für interne Abläufe Anwendungen finden. Zudem sucht das BWL weiterhin innovative Ideen aus der Landwirtschaft, die nächste Eingabefrist ist der 31. März 2019.

sbu