Das Pilotprojekt KGD-Tränker des Schweizer Kälbergesundheitsdienstes KGD soll am 1. April 2020 starten, heisst es in einer Medienmitteilung. Die gemeldeten Geburtsbetriebe erhalten einen Mehrpreis von 50 Franken je Tränker. Die Mäster wiederum sollen von gesünderen Kälbern profitieren können. Das Projekt ist limitiert auf gesamthaft 2000 Kälber. 

So funktioniert es auf Geburtsbetrieben:

  1. Für die Teilnahme angemeldete Geburtsbetriebe erhalten einen Bestandesbesuch
  2. Anhand dieses Besuchs erhalten sie gegebenenfalls eine KGD-Anerkennung. Diese berechtigt zur Vermarktung nach dem vorgegeben Aufzuchtschema von KGD-Tränkern.
  3. Für Mitglieder des Verbands Schweizer Milchproduzenten (SMP) werden auf den obligatorischen KGD-Mitgliedschaftsbeitrag (von 100 Franken) 50 Franken gutgeschrieben. 
  4. Der Geburtsbetrieb füllt den Tränkerpass aus. Er bestätigt, dass alle Anforderungen eingehalten worden sind. 
  5. Der Tränkerpass bleibt beim Kalb, über den Handel bis zum Mastbetrieb.
  6. Vom Händler erhält der Geburtsbetrieb schlussendlich einen Mehrpreis von 50 Franken pro Kalb.

Der KGD erstattet via Tränkerpässen 50 Franken an die Händler zurück

Die Koordination des Pilotprojekts mit KGD-Tränkern übernehmen laut Medienmitteilung die Handelspartner. Sie sammeln die KGD-Tränker, bzw. die Tränkerpässe und stellen so sicher, dass die Tiere auch zu einem Mastbetrieb kommen, der ebenfalls am Projekt teilnimmt.

Die Vorgaben für KGD-Tränker lassen maximal einen Umlad zu. Es ist auch der Handel, der die Pässe retourniert an den KGD. Der KGD wiederum übernimmt die Rückerstattung der ausbezahlten Mehrpreise an die Tierhalter. 

So funktioniert die Teilnahme für Mastbetriebe

  1. Auch der Mastbetrieb erhält einen Bestandsbesuch. Dabei werden die für die Teilnahme am Projekt zu treffenden Massnahmen für das Einstallen respektive die allgemeine Kälbergesundheit auf dem Hof besprochen.
  2. Der Mastbetrieb erhält gegebenenfalls eine KGD-Anerkennung.
  3. Jetzt können die KGD-Tränker in ganzen, isolierten Gruppen eingestallt werden.
  4. Den Mästern wird der KGD-Mitgliederbeitrag erlassen, dafür liefern sie Daten über Gesundheit und Leistung, die für die Auswertung des Versuchs nötig sind.

Der Mehrwert für den Tierhalter soll ermittelt werden

Das Ziel des Pilotprojektes besteht laut KGD darin, den durchschnittlichen Mehrwert von KGD-Tränkern für den Tierhalter quantitativ zu bestimmen. Dafür wolle man mit einem definierten Massnahmenpaket die Kälberaufzucht auf dem Geburtsbetrieb optimieren. Gemessen wird, wie stark sich Gesundheits- und Leistungsparameter von Schweizer Mastkälbern verbessert und der Antibiotikaverbrauch reduziert werden können.