K wie Konsumenten, Käse und Käsealpen

Wie schon erwähnt, haben sie die Schweizer Produktion im laufenden Jahr mehr geschätzt denn je. Die verhältnismässig guten Preise und der punktuelle Importbedarf sind Beleg dafür. Viel zu reden gab der immer noch relativ zurückhaltende Einkauf von Labelprodukten.

Der Bioanteil hat letztes Jahr erstmals 10 Prozent erreicht, wie Bio Suisse vermeldete. Umgekehrt müssten das enttäuschende Zahlen sein für die Initianten von Volksbegehren, die das Bioland Schweiz anpeilen. Dem ist aber nicht so. Gebetsmühlenartig wiederholen die Promotoren der Initiativen, dass die Konsumenten keinerlei Schuld trügen am bescheidenen Bioanteil. Wenn dann eines Tages nur noch Bio verfügbar sei, würden die Konsumenten dann schon spuren, so der Tenor. Dafür fehlen aber bisher jegliche Belege. Gleichzeitig kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass das Preisniveau darunter eher leiden würde.

Die Preise erhöhen konnten dieses Jahr die Sortenorganisationen der meisten Käse. Gleichzeitig stiegen auch die Importe rapide an und dürften mengenmässig die Ausfuhren übertreffen. Trotzdem darf man sich ein wenig freuen an diesen Erfolgen, nimmt doch gleichzeitig der Konsum von Frischmilch tendenziell ab. Auf einen erfolgreichen Sommer dürfen auch die Käsealpen zurückblicken. Das günstige Wetter führte zu guten Produktionsmengen.

L wie Label und Landfrauenküche

Der Schweizer Tierschutz (STS) publizierte heuer mehrere Studien, die ein etwas ernüchterndes Bild zeigen: Die Landwirte können nur einen Teil ihrer Tiere mit Zuschlag verkaufen und die Margen werden zum grossen Teil von den Grossverteilern eingezogen. Das ist ein Bereich, wo es recht gut gelungen ist, die Publikumsmedien auf die Seite der Landwirtschaft zu ziehen.

Dasselbe gilt für die Landfrauenküche aus dem SRF-Programmstrang «SRF bi de Lüt». Dieser Dauerbrenner vereint nach wie vor ein grosses Publikum vor den Bildschirmen und man kann den beteiligten Bäuerinnen und ihren Familien nur danken, dass sie diesen Aufwand auf sich nehmen, um die Landwirtschaft und ihre Kochkünste in ein sympathisches Licht zu stellen. Dieses Jahr war erstmals sogar eine Vegetarierin an Bord, die es in der Endausmarchung bis auf Podest schaffte. Alles zur Landfrauenküche finden Sie im Dossier dazu. 

M wie Milchpulver

Dieses Überschussventil erhielt viel Beachtung. Neu will die BOM den bisher ausschliesslich für den subventionierten Export von überschüssiger Butter vorgesehenen Fonds auch für Milchpulver öffnen. Damit soll indirekt die Herstellung der Butter attraktiver gemacht werden. Allerdings liegt das Problem eher darin, dass der Rohstoff Milch als Solcher knapp zu werden bzw. zu bleiben droht. Es steigen immer noch viele Produzenten aus, da Industriemilch im Vergleich zu anderen Betriebszweigen oder ausserbetrieblichen Teilzeitjobs zu wenig attraktiv ist. Hier wird man sich wohl eher früher als später daran gewöhnen müssen, dass auch ausserhalb des Veredelungsverkehrs Milch ins Land kommt, um den Bedarf zu decken.

Eine gute Alternative sehen viele Halter im Umstieg auf Mutterkühe. Der Halterverband Mutterkuh Schweiz konnte dieses Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiern oder zumindest vermelden, denn Feiern war im Corona-Jahr generell ein schwieriges Unterfangen. Viel Aufsehen erregten die offenen Aufrufe von Haltern an den Bundesrat im Zusammenhang mit der zunehmenden Präsenz des Wolfes. Die Herden würden unberechenbar und könnten auch unbeteiligte Passanten gefährden, wenn man hier nicht besser reguliere, so die Halter.

N wie Neospora caninum

Dieser bisher wenig bekannte parasitäre Erreger ist offenbar verantwortlich für eine unbekannte, aber beträchtliche Zahl von Aborten, vor allem bei Rindern. Der Erreger wird unter anderem durch in Viehtränken badende Hunde übertragen. Mehr dazu lesen Sie hier. 

O wie Ohrmarken

Diese hielten einen Teil der Schaf- und Ziegenhalter auch im laufenden Jahr auf Trab. Hauptthemen waren technische Schwierigkeiten mit der Einzeltiererfassung und entzündete Ohren aufgrund der Marken. Die Identitas attestiert den Tierhaltern aber, die Erfassung pflichtbewusst umgesetzt zu haben. Gemäss ihrer Statistik wurden seit Anfang Jahr über 330 000 Schafe und über 80 000 Ziegen neu registriert.

Die nächste Folge des Rückblick-Alphabets erscheint morgen.