In Dänemark sind die Pläne für ein überarbeitetes Wolfsmanagement vorerst gescheitert. Landwirtschaftsminister Jakob Ellemann-Jensen zog seinen Vorschlag für eine Novelle des Wolfsmanagements vergangene Woche zurück, nachdem es zwischen Vertretern der Landwirtschaft und des Naturschutzes bei der jüngsten Beratung des zum Agrarressort gehörenden Wildtiermanagement-Rates zum Zerwürfnis gekommen war.

Umgang mit "Problem-Wölfen" umstritten

Hauptstreitpunkt ist der Umgang mit Wölfen, die mehrfach Personen oder Nutztiere angegriffen haben. Der Plan von Ellemann-Jensen sieht unter anderem Erleichterungen für die Entnahme solcher Problemwölfe vor.

 

Während die grüne Seite entsprechende Regelungen befürwortet, stemmt sich insbesondere die Dänische Gesellschaft für Naturschutz dagegen. Sie verweist auf bestehendes EU-Recht, das schon jetzt die Entnahme auffälliger Tiere erlaube und sieht deshalb keine Notwendigkeit für die Lockerung bestehender Regelungen.

Immer mehr Wölfe werden in Dänemark heimisch

Ellemann-Jensen äußerte sein Bedauern über die erfolglosen Gespräche und setzt nun auf eine weitere Verhandlungsrunde des Wildtiermanagement-Rates, die allerdings frühestens im Herbst stattfinden kann. Er hält ein novelliertes Wolfsmanagement weiterhin für geboten, da inzwischen eine größere Anzahl Wölfe in Dänemark heimisch geworden ist und zwischenzeitlich sogar der erste Wurf eines Paares nachgewiesen wurde. Die alte Regelung stammt noch aus einer Zeit, als lediglich ein Einzeltier tot aufgefunden worden war.

AgE