Wie aus einer Studie des Thünen-Instituts für Betriebswirtschaft unter Federführung von Kathrin Strohm hervorgeht, betrug die Anzahl der Betriebe im Bundesgebiet, die Gemüse anbauen, im Vorjahr noch knapp 6100. Bei einem gleichzeitigen Anstieg der Anbaufläche auf bundesweit knapp 115'000 ha wuchs das durchschnittliche Gemüseareal pro Betrieb von 7,3 ha im Jahr 2000 auf 18,9 ha im vergangenen Jahr, bei allerdings erheblichen regionalen Unterschieden.

Neben allgemeinen Gründen für den Agrarstrukturwandel wie technischer Fortschritt, die fehlende Hofnachfolge und alternative Einkommensmöglichkeiten verweisen die Thünen-Wissenschaftler auf gestiegene Anforderungen an Qualitätsstandards und die Rückverfolgbarkeit der Produkte als spezifische Faktoren für den Gemüsebau.

NRW legt am meisten zu

Den grössten Zuwachs im Gemüseanbau verzeichnete Nordrhein-Westfalen. Dort wurde die Gemüseanbaufläche zwischen 2000 und 2015 um 10% auf nunmehr 21'700 ha erweitert. Im gleichen Zeitraum wurde in Rheinland-Pfalz das Gemüseareal um rund 40 % auf etwa 19'000 ha ausgedehnt. In Niedersachsen legte die Anbaufläche zwischen 2000 und 2008 um rund die Hälfte zu, um dann jedoch wieder leicht zurückzugehen. Im Vorjahr lag sie bei annähernd 18'300 ha.

Stabil geblieben ist laut Thünen-Studie in den letzten Jahren die Handelsbilanz bei Gemüse. Danach stammen etwa 65% des in Deutschland verzehrten Gemüses aus dem Ausland, davon mehr als 90% aus den europäischen Nachbarländern. Tomaten, Gurken und Paprika führen die Handelsstatistiken an. In grossen Mengen werden auch Zwiebeln eingeführt. Bei fast allen Gemüsearten stammt mehr als die Hälfte der Importe aus Spanien und den Niederlanden.

AgE