Es klingt nach einer Win-Win-Situation: Eine Herde Rinder und Pferde darf praktisch in Freiheit leben und verhindert quasi nebenbei, dass ein Naturschutzgebiet für Vögel zugewachsen wird, wie das Newsportal "Agrarheute" mit Bezug auf den Mitteldeutsche Rundfunk berichtet. Anscheinend sind einige Tiere nun das Opfer komplizierter Zuständigkeiten geworden.

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Aus 19 Rinder werden 90

Im Jahr 2015 wurden im besagten Naturschutzgebiet 19 Heckrinder freigelassen. Heute seien es aber 90, wie im TV-Beitrag berichtet wird. Bald überstieg also die Anzahl Weidevieh die Kapazität der 71 Hektare Weidefläche. In der Folge starben bereits im letzten Jahr 14 Rinder, wahrscheinlich verhungerten sie. 

Komplizierte Verhältnisse

Federführend beim Projekt war der Deutsche Naturschutzbund Nabu. Beteiligt waren aber auch das Umweltministerium, das Landratsamt und die Stiftung Naturschutz. Zudem ist für die Betreuung der Tiere ein nahegelegener Betrieb zuständig. Nun will anscheinend niemand verantwortlich sein. Entschieden wurde allerdings, dass der Tierbestand durch Schiessung auf der "wilden Weide" reduziert und zusätzliches Futter bereitgestellt werden muss. Dies nach einer Strafanzeige des Veterinäramts gegen den zuständigen Betriebsleiter.

Traurige Bilanz

Alles in allem scheint das Projekt gescheitert zu sein. Vielleicht hätte die rasante Vermehrung des Weideviehs verhindert werden müssen. Ein Biologie im Beitrag zieht die traurige Bilanz, dass auch das eigentliche Ziel des Naturschutzgebiets, nämlich die Förderung seltener Vögel, nicht erreicht wurde.

Wie es jetzt weiter geht mit dem Projekt, scheint noch unklar zu sein.