Wetterextreme wie Hagel, Trockenheit oder Überschwemmungen haben in Deutschland zwischen 1990 und 2013 im Schnitt Ernteschäden von 510 Mio. Euro im Jahr verursacht. Das geht aus einer Studie des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Die Schadenssummen würden tendenziell steigen, heisst es in einer Mitteilung.

In der Vergangenheit sei Hagel das Hauptrisiko der Landwirte gewesen. Der Klimawandel habe die Risikolage verändert. Er verursache vermehrt Dürren und Spätfröste mit erheblichen Schäden. Gegen Klima-Risiken seien bislang zu wenige Landwirte versichert. Der Grund: Für Pflanzen- und Tierversicherungen müssten Landwirte in Deutschland aussergewöhnlich hohe Steuern zahlen – zum Teil 19 Prozent. In Frankreich, Spanien oder Italien würden dagegen auf diese Policen keine Steuern erhoben. Die deutschen Bauern seien deswegen im Nachteil gegenüber ihren anderen europäischen Kollegen, heisst es weiter.

Gefordert wird, dass sich der Staat für einen umfassenden und bezahlbaren Versicherungsschutz einsetzt. In zahlreichen anderen Ländern sei dies der Fall, in Deutschland bislang aber nicht.

lid