Buchungen noch deutlich höher
Der Erfolg dieses sanften Tourismus ist noch grösser, als es die Zahlen von Agrotourismus Schweiz zeigen. «Unsere Abrechnungen entsprechen den Buchungen bei unseren 230 Dienstleistern über die Plattform myfarm.ch. Gleichzeitig erfolgen aber auch viele andere Buchungen direkt bei den Landwirten, entweder per Telefon oder per E-Mail», erklärt Andreas Allenspach.
Um ein vollständiges Bild des ländlichen Tourismus in der Schweiz zu erhalten, kann man diese Zahlen fast mit 10 multiplizieren, denn es gibt nicht weniger als 2000 Bauernhöfe in der Schweiz, die alle auf myfarm.ch gelistet sind und Agrotourismus anbieten.
Sowohl gediegen als auch einfach läuft
Auch wenn der Agrotourismus 2020 vom Coronavirus profitiert hat, wächst er seit einigen Jahren ohnehin stetig, da er sich entsprechend den Wünschen und Erwartungen der Städter entwickeln konnte. «Heute wollen die Menschen wieder mit der Natur in Verbindung treten, aber mit einem gewissen Komfort. Und sie sind bereit, dafür einen Preis zu zahlen», betont Allenspach. «Deshalb gibt es immer mehr «High-End»-Angebote, obwohl es immer noch möglich ist, einfachere Unterkünfte in Massenlagern oder auf dem Stroh zu finden. Denn es gibt auch eine Kundschaft dafür, vor allem Wanderer und Pilger.»

Die Vielfalt im Agrotourismus ist gross - auch das trägt zum Anstieg bei. (Bild lid)
Zwei Drittel Schweizer Urlauber
Dieser ländliche Tourismus spricht vor allem die Schweizer an, mit 66% der Buchungen (ein leichter Anstieg in diesem Jahr), gefolgt von den Deutschen (24%) und den Niederländern (3%). Es gibt viele Familien, aber auch - und das zunehmend - alleinstehende Paare. Was bevorzugen sie auf dem Bauernhof? Pferde, was die Mädchen betrifft, und ganz allgemein die Möglichkeit, die Tiere zu streicheln, mit den Bauern zu sprechen und am täglichen Leben auf dem Hof teilzunehmen: die Kühe melken, bei der Aussaat und der Ernte mithelfen. Auf vielen Höfen werden auch Aktivitäten angeboten, die vom Reiten über das Organisieren von Gruppenspielen bis hin zum Baumklettern reichen. Nicht zu vergessen ist natürlich die Organisation von Brunchs mit lokalen Produkten und Mahlzeiten, die zum Mittag- und/oder Abendessen angeboten werden.