Dies teilte die Polizei des Bundesstaates New South Wales am Sonntag mit. Nach der extremen Hitze und den starken Winden vom Samstag gebe es Berichte, dass hunderte weitere Grundstücke und Häuser den Bränden zum Opfer gefallen seien, sagte zudem der regionale Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons. Er sprach angesichts des auch über Nacht wütenden Flammeninfernos von einem "schrecklichen Tag". Allerdings sei die Wetterprognose für Sonntag etwas günstiger, nachdem die Temperaturen westlich der Millionenmetropole Sydney tags zuvor fast 50 Grad erreicht hatten.

Während in New South Wales nach wie vor rund 170 Buschbrände wüten und es auch am Sonntagmorgen vielerorts keinen Strom gab, lodern im benachbarten Bundesstaat Victoria etwa 50 Brände. Dort werden noch immer sechs Personen vermisst. Etwas kühlere Temperaturen inmitten der sommerlichen Hitzewelle und leichter Regen dürften der Feuerwehr am Sonntag allenfalls geringfügig helfen - zu vielfältig sind die Brandherde, zu gewaltig die lodernden Flammenwände, die sich haushoch vor den Einsatzkräften auftürmen.

Vielerorts Betroffenheit

Selbst die britische Königin, qua Verfassung Staatsoberhaupt Australiens und sonst eher zurückhaltend bei öffentlichen Wortmeldungen, äusserte sich entsetzt: "Ich bin zutiefst betroffen über die Berichte von den anhaltenden Buschbränden und ihren zerstörerischen Folgen in vielen Teilen Australiens", erklärte Queen Elizabeth II. in einer Stellungnahme, die der Buckingham-Palast am späten Samstagabend veröffentlichte. Ihr Dank gelte allen Helfern, die ihr Leben aufs Spiel setzten, um sich den Flammen entgegenzustellen.

Die Buschfeuer auf dem Kontinent wüten bereits seit Oktober. Mehr als fünf Millionen Hektar Land sind abgebrannt, das entspricht ungefähr der anderthalbfachen Fläche Belgiens. Wissenschaftler schätzen, dass hunderte Millionen Tiere umkamen.