Die Initiative «Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren» der Wirtschaftskommission des Ständerats (WAK) will unter anderem die mit dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verbundenen Risiken für Oberflächengewässer, naturnahe Lebensräume und als Trinkwasser genutztes Grundwasser bis 2027 halbieren. Referenz soll das Mittel der Jahre 2012 bis 2015 sein. Die Vorlage ist formell kein Gegenvorschlag zur Trinkwasser- und zur Pestizidverbotsinitiative, aber eine Reaktion darauf.

Der Bundesrat verfolge dasselbe Ziel wie die Initiative, teilte er mit und verwies auf Erfolge. Auswirkungen des im September 2017 beschlossenen «Aktionsplans Pflanzenschutzmittel» seien spürbar. So habe die Menge der Pflanzenschutzmittel verringert werden können. Bauernbetriebe hätten in den vergangenen Jahren ihren ökologischen Fussabdruck verringert. Weitere Fortschritte erhofft sich der Bundesrat mit Massnahmen in der Agrarpolitik ab 2022 (AP22+).

Eine Herausforderung für die Landwirtschaft 
Der Bundesrat steht auch dem von der Initiative vorgeschlagenen Einbezug der Branchen positiv gegenüber. So würden Organisationen in die Verantwortung genommen, eigene Massnahmen zu ergreifen. Für die Landwirtschaft stelle dies aber eine Herausforderung dar, da Nutzpflanzen vor Schädlingen geschützt werden müssten, um die Produktion hochwertiger Nahrungsmittel zu gewährleisten.

Namentlich unterstützt der Bundesrat weiter eine Offenlegungspflicht der Verkäufe von Pflanzenschutzmitteln. Zudem ist er für die Einführung eines Informationssystems zur Erfassung der Anwendung. So könnten Risikoauswertungen auch für Anwendungsbereiche ausserhalb der Landwirtschaft gemacht werden.