Nachdem die Delegierten der Branchenorganisation Milch (BOM) dem neuen Branchenstandard für nachhaltige Schweizer Milch zugestimmt hatten, dauerte es zwei Wochen, bis die dazugehörige Medienmitteilung verschickt werden konnte. Am Mittwoch hat die BOM nun den Entscheid der Delegierten vermeldet und in einem zusätzlichen Dokument festgehalten, dass der Standard die Bemühungen der Branche "bei ihren Anstregungen für eine Qualitätsstrategie" unterstütze.

Der Standard schaffe die Basis dafür, "die hervorragenden Leistungen der Schweizer Milchproduktion und -verarbeitung in Bezug auf Nachhaltigkeit, Tierwohl und Fütterung zu beschreiben, zu kontrollieren und damit die Möglichkeit zu haben, die positiven Eigenschaften der Schweizer Milchproduktion und -verarbeitung einheitlich zu kommunizieren."

Verschiedene Details noch offen

Damit das allerdings gelingt, braucht es noch diverse Diskussionen und Arbeiten, wie die BOM weiter schreibt. So ist sowohl die Wahl der Kennzeichnung, als auch die Ausarbeitung von Weisungen und der Aufbau eines Kontroll- und Zertifizierungssystems nach wie vor nicht restlos geklärt.

Geht es nach der BOM, müssen Milchprodukte, die den Standard erfüllen, ausgezeichnet werden können. Wie diese Auszeichnung genau aussehen wird, wird diskutiert. Der Vorstand will Anfang Sommer den Entscheid über die Kennzeichnung fällen.

Ebenso müssten noch "Details rund um den Branchenstandard" geklärt werden. So ist zum Beispiel noch unklar, wann ein Kuhname ein Kuhname ist. Oder es ist unklar, ob und unter welchen Voraussetzungen ein Lebensmittel, das Milchprodukte als Zutaten enthält, die Kennzeichnung tragen darf. Diese ergänzenden Weisungen würden derzeit ausgearbeitet, die BOM verzichtet allerdings darauf, ein konkretes Datum für deren Fertigstellung zu nennen.

Zu guter Letzt kann der Branchenstandard nur glaubwürdig eingeführt werden, wenn eine "unabhängige Stelle die Marktakteure kontrollieren und wenn nötig zertifizieren" kann. Die BOM schreibt, dass in diesem Bereich bereits die Aufbauarbeiten begonnen hätten. Ziel ist, dass sich Produzenten und Verarbeiter ab Juli anmelden können.